Festouvertüre für Mannheim (1907)
Der liebe Augustin (1912)
“Es war einmal ein Musikus”
“Heut’ Nacht nach acht”
Der fidele Bauer (1907)
Bauernmarsch “Ist man auch ein Bauer, Bauer”
“O frag mich nicht, mein süßer Schatz”
DIE DOLLARPRINZESSIN (1907)
Introduktion “Schreibmaschinenmädel muss schnell die Hände rühren”
“Als Kosaken kommen heute wir”
“Reizend ist es, so dahin zu fliegen”
DIE ROSE VON STAMBUL (1916)
Introduktion und Lied “Wonnig mögen deine Träume sein”
“Rosig strahle heut dein Angesicht”
“Man sagt uns nach / Rose von Stambul”
“Ich hab noch nie einen Mann geküsst”
“Willst du an die Welt vergessen / Ein Walzer muss es sein”
MADAME POMPADOUR (1922)
Introduktion und Ensemble “Die Pom-, Pom-, Pompadour”
“Heut könnt einer sein Glück bei mir machen”
DIE GESCHIEDENE FRAU (1908)
“Man steigt nach”
„Das Lied von Sir Rodger “
Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl
Musikalische Leitung Erik Nielsen
Dramaturgie Ulrich Lenz
Bariton Danylo Matviienko
Sopran Monika Buczkowska
Mezzosopran Reilly Nelson
Tenor Gerard Schneider
Tenor Carlos Cárdenas
Nur zwei Jahre, nachdem sich Franz Lehár mit seiner “Lustigen Witwe” an die Spitze der Operettenkomponisten katapultiert hatte, startete der nur drei Jahre jüngere, im mährischen Olmütz geborene Leo Fall im Jahre 1907 mit gleich zwei gefeierten Operetten eine Karriere, die auf ihrem Höhepunkt der seines Konkurrenten in nichts nachstand. Dabei gaben gleich seine ersten beiden Erfolgsstücke – “Der fidele Bauer” und “Die Dollarprinzessin” – jene Spannweite zwischen rührseligem Volksstück und satirischer Salonkomödie vor, die für das weitere Schaffen Falls prägend bleiben sollten. Vor allem mit der ersteren Richtung setzte er den weltläufigen, großstädtischen Operetten von Franz Lehár, Emmerich Kálmán oder Paul Abraham eine eigene, unverwechselbare Alternative entgegen. Und statt wie seine Kollegen im breiten Orchesterklang zu schwelgen oder in flotten Rhythmen aus der Neuen Welt zu swingen, setzte Fall ganz auf einen ziselierten, durchsichtigen Orchesterklang, mit dessen Hilfe der feine ironische Witz – ganz im Sinne des Erfinders der Operette, Jacques Offenbach – vom Text in die Musik sickert: Da lacht die Klarinette, schnalzen die Violinen, kichert das Piccolo. Und obwohl Falls Operetten an ganz unterschiedliche Schauplätze – von Thessalien (“Der liebe Augustin”) über Paris (“Madame Pompadour”) bis nach Istanbul (“Die Rose von Stambul”) – entführen, bleibt der Komponist musikalisch seiner Wahlheimat Wien eng verbunden. Dem Wiener Walzer verschaffte er dank seines Einfallsreichtums und seiner kompositorischen Meisterschaft eine letzte große Blüte. Drum heißt es auch am Bosporus: „Ein Walzer muss es sein“!