Abschluss-Konzert

Max Reger

Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128

 

I. Der geigende Eremit. Molto sostenuto (doch nie schleppend)

II. Im Spiel der Wellen. Vivace

III. Die Toteninsel. Molto sostenuto (doch nie schleppend)

IV. Bacchanal. Vivace

 

GIUSEPPE VERDI

Quattro pezzi sacri

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Musikalische Leitung Renato Balsadonna

Sopran Monika Buczkowska

Mezzosopran Zanda Švēde

Tenor Gerard Schneider

Bass Anthony Robin Schneider


Wie schon zur Eröffnung der Festspiele stehen auch auf diesem Programm selten gehörte Raritäten. Mit Max Regers Tondichtungen nach Arnold Böcklin beginnt ein musikalischer Rundgang durch Szenerien des Schweizer Künstlers. Auf die andächtige Vertonung des „Geigenden Eremiten“, gekennzeichnet durch eine Solovioline, folgt das bewegte Spiel der Wellen. Bei genauem Hören lässt sich hier das Treiben der mythologischen Wesen entdecken, das Böcklins Gemälde darstellt. Nach einem Ausflug zur düsteren Toteninsel beschließen die ekstatischen Rhythmen des Bacchanal die kleine Tetralogie.

 

Auch Giuseppe Verdi entdeckte die Idee der vier Stücke für sich. Ein ruhiger a-capella Gesang des Mariengebets eröffnet die sakrale Sammlung. Im Stabat Mater, der Beschreibung von Mariä Schmerzen, tritt das Orchester zum Chor. Die tonmalerischen Gesten und die melodischen Bögen erzeugen eine Dramatik, dass man meinen könnte, man höre eine von Verdis Opern. Auch die Laudine verweisen auf das Opernschaffen, besonders auf die Mariengebete aus „Don Carlos“ und „Otello“.

 

Vom unbegleiteten Sopran und Alt gesungen, lässt Verdi hier eine geradezu übersinnliche Atmosphäre entstehen. Das Te Deum demonstriert noch einmal seine Kenntnis der italienischen Sakralmusik. Mit dem Schlussakkord von Verdis Schaffen finden auch die Tiroler Festspiele 2023 einen würdigen Abschluss.

So 30. Jul
11:00 Uhr → Festspielhaus

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Renato Balsadonna

Musikalische Leitung

Monika Buczkowska

Sopran

Zanda Švēde

Mezzosopran

Gerard Schneider

Tenor

Anthony Robin Schneider

Bass


Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles, das sich einen Ruf als eines der besten Wagnerorchester weltweit erarbeitet und die Tiroler Festspiele Erl international bekannt gemacht hat. 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn, inzwischen spielen Musiker*innen aus 20 Nationen zusammen. Junge Spitzentalente, Musiker*innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist*innen und Dozent*innen kommen so jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und an Ostern im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Zum Repertoire des Klangkörpers gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Seit der Sommersaison 2022 ist Erik Nielsen Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.


Renato
Balsadonna

Born in Venice, Balsadonna enjoyed a long working relationship with Sir Antonio Pappano, who appointed him Chorus Director at Théâtre Royal de la Monnaie in 1997. Balsadonna later joined Pappano at the Royal Opera House Covent Garden in London, where he was their celebrated Chorus Director from 2004-2016. He also appeared as gust conductor with Frankfurt Opera, Teatro Verdi in Trieste, BBC Singers, the Accademia Nazionale of Santa Cecilia Chorus and Grant park Festival Chorus in Chicago. Maestro Balsadonna has further participated in numerous recording for EMI, Deutsche Grammophon, Warner Classics, Opera Rara, Chandos.


Monika
Buczkowska

Die in Polen geborene Sopranistin Monika Buczkowska gab 2019/20 in Faurés „Pénélope“ (Lydie) ihr Deutschland-Debüt an der Oper Frankfurt, wo sie seit der Spielzeit 2020/21 das Ensemble verstärkt und zunächst in Pergolesis „Stabat mater“ in Erscheinung trat. Zuvor war sie Stipendiatin im Young Talents Development Programme (Opera Academy) des Teatr Wielki in Warschau, wo sie mit Eytan Pessen, Matthias Rexroth und Izabela Kłosińska arbeitete. Jüngst war sie dort erneut als Papagena in Barrie Koskys Produktion der „Zauberflöte“ zu erleben. Als Donna Anna („Don Giovanni“) debütierte sie beim Music Festival in Nieborów und sang am Teatr Wielki Warschau Zerlina („Don Giovanni“) sowie Susanna („Le nozze di Figaro“). Monika Buczkowska trat an der Baltic Opera in Gdańsk als Eurydike („Orpheus in der Unterwelt“) sowie am Musiktheater in Lüben als Pamina („Die Zauberflöte“) auf. Unter der musikalischen Leitung von Kazushi Ōno sang sie in Prokofjews „Der feurige Engel“ am Teatr Wielki (Koproduktion mit dem Festival d’Aix-en-Provence). Darüber hinaus arbeitete sie im Konzert- und Oratorienbereich mit verschiedenen Orchestern zusammen. Unter anderem führten sie Aufführungen des „Credo“ von Krzysztof Penderecki nach Nagoya (Japan). Die Absolventin der Ignacy-Jan-Paderewski-Musikakademie in Posen wurde u.a. mit dem Ersten Preis beim Polish Vocal Festival Maria Stankowa in Olsztyn sowie mit dem Marta Eggerth und Jan Kiepura Preis der 10th International Stanisław Moniuszko Vocal Competition ausgezeichnet.


Zanda
Švēde


Gerard
Schneider

Für den österreichisch-australischen Tenor Gerard Schneider, seit vergangener Saison im Ensemblemitglied der Oper Frankfurt, stehen 2019/20 mit Herzog von Mantua (Rigoletto), Lyonel (Martha) und Narraboth (Salome) wichtige Debüts bevor. Als Prinz (Rusalka), den er mit großem Erfolg in Frankfurt sang, ist er bei den Tiroler Festspielen in Erl zu Gast. Darüber hinaus gibt er an der Opera Omaha sein Debüt als Gounods Faust. In Frankfurt war Gerard Schneider, der bereits am Sydney Opera House, in der Carnegie Hall und im Rahmen der Recital Series an der Metropolitan Opera in New York gastierte, bisher als Der Hirte (Król Roger) und 1. Geharnischter (Die Zauberflöte) besetzt. Jüngst trat er als Rodolfo (La Bohème) an der Komischen Oper Berlin, in Mozart und Salieri sowie Die Zarenbraut beim Bard Music Festival und in Massenets Thaïs an der Minnesota Opera auf. Der mehrfach ausgezeichnete Sänger war zudem an der Washington Concert Opera, der Welsh National Opera, der Scottish Opera, beim Wexford Festival, bei den Wiesbadener Maifestspielen und im Bregenzer Festspielhaus engagiert. Als Mitglied des Young Artist Program der Salzburger Festspiele sang er 2014 in Il trovatore mit den Wiener Philharmonikern. Nach seinem Studium an der Guildhall School of Music, dem Mozarteum Salzburg und der Juilliard School wurde Gerard Schneider in das britische National Opera Studio aufgenommen.


Anthony Robin
Schneider

Der österreichisch-neuseeländische Bass Anthony Robin Schneider, ausgebildet an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia, begann seine Laufbahn im Opernstudio der Houston Grand Opera. Er debütierte 2018/19 als der Wirt in „Der ferne Klang“ an der Oper Frankfurt, dessen Ensemble er seit 2019/20 angehört. Dort gab er zuletzt seine Debüts als Ibn-Hakia („Iolanta“) und Panas („Die Nacht vor Weihnachten“) und war als Cirillo („Fedora“) sowie als Heinrich der Vogler („Lohengrin“) zu hören. Zuvor überzeugte er in Partien wie Bartolo („Le nozze di Figaro“) und Verwalter / Sergeant („Lady Macbeth von Mzensk“), Ein Mönch / Großinquisitor („Don Carlo“) und Sparafucile („Rigoletto“). Zu seinen bisherigen Gastengagements zählen Sarastro / Sprecher („Die Zauberflöte“) an der Houston Grand Opera, Der Schatten Hectors („Les Troyens“) an der Wiener Staatsoper, Truffaldin („Ariadne auf Naxos“) an der Santa Fe Opera und mit dem Cleveland Orchestra, Baron / Großinquisitor („Candide“) ebenfalls in Santa Fe sowie Mesner („Tosca“), Fabrizio (Rossinis „La pietra del paragone“), Der Tod („Der Kaiser von Atlantis“) und Duc de Hoël („Le vin herbé“) an der Wolf Trap Opera. Anthony Robin Schneider ist Stipendiat der Kiri te Kanawa Foundation. Bei den Tiroler Festspielen Erl ist er 2022 weiterhin als Allan („König Arthus“) zu erleben. 2021 übernahm er hier bereits die Partie des Fafner im „Rheingold“.