Ausklang I

Quatuor Modigliani
Shuteen Erdenebaatar
Franz Posch
Holger Falk
Herbert Schuch
Vivi Vassileva
Musicbanda Franui

Das 2024 mit großem Erfolg neu eingeführte Herbst-Format Ausklang wird 2025 fortgesetzt. Das Drei-Tages-Festival zelebriert das Wechselspiel zwischen Dorf und Welt. Musikalisch übersetzt heißt das: Das Programm fokussiert auf die Grenzbezirke, Graubereiche und Schnittmengen zwischen den Genres Klassik und Volksmusik – und Popularmusik wird mit eingeschlossen. An jedem Festivaltag finden Begegnungen unterschiedlichster musikalischer Welten statt. Für die außerordentliche Qualität bürgen herausragende Künstler wie das Quatuor Modigliani, die Perkussionistin Vivi Vassileva, die Sänger Holger Falk und Julian Prégardien, der Pianist Herbert Schuch, der Lautenist David Bergmüller, die Cellistin Valerie Fritz, die Jazzpianistin Shuteen Erdenebaatar, der Ziehharmonikaspieler Franz Posch, die Combo Maxjoseph und die Jazzrausch Bigband. Musikalischer Gastgeber ist die in Erl wohlbekannte Musicbanda Franui. Deren Leiter, der Trompeter und Komponist Andreas Schett, kuratiert das Festival.

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19.00 Uhr
Quatuor Modigliani
Shuteen Erdenebaatar, Klavier
Franz Posch, Steirische Ziehharmonika

20.30 Uhr
Holger Falk, Bariton
Herbert Schuch, Klavier
Vivi Vassileva, Perkussion
Musicbanda Franui

Team

Das in Paris beheimatete Quatuor Modigliani wurde 2003 gegründet und besteht aus den Mitgliedern Amaury Coeytaux (Violine), Loïc Rio (Violine), Laurent Marfaing (Viola) und François Kieffer (Violoncello). Als eines der meistgefragten Streichquartette seiner Generation, das in namhaftesten Konzertsälen und Streichquartettreihen auf der ganzen Welt auftritt, blickt es bereits auf eine beeindruckende Karriere zurück. Seit 2020 zeichnet das Ensemble für die künstlerische Leitung des Festivals Vibre! in Bordeaux sowie des damit verbundenen internationalen Streichquartettwettbewerbs verantwortlich. 2011 gründete es das Festival Saint Paul de Vence, dessen künstlerische Leitung es ebenfalls innehat. Seit Herbst 2023 unterrichtet das Quartett als Mentor an der École Normale de Musique de Paris Alfred Cortot. Mit der Saison 2025/26 beginnt das Quatuor Modigliani eine dreijährige Phase als Ensemble in Residence bei Radio France in Paris.

Die 1998 in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar geborene Komponistin und Pianistin Shuteen Erdenebaatar begann bereits mit 16 Jahren ein Studium der klassischen Komposition. Im Alter von 20 Jahren ging sie nach München, wo sie Jazzklavier und Jazzkomposition an der Hochschule für Musik und Theater studierte und ihre eigene musikalische Stimme finden konnte. In dieser bleibt ihr klassisches Fundament unverkennbar, was sich in technischer Brillanz, stilistischer Finesse und thematischer Struktur ihrer Kompositionen zeigt. Sie leitet drei Ensembles, für die sie auch komponiert: ein Quartett, das Duo Lightville und das 20-köpfige Chamber Jazz Orchestra. Kompositionsaufträge erhielt sie von Kammermusikensembles wie dem Arcis Saxophon Quartett und dem Munich Composers Collective sowie den bedeutendsten Orchestern der Mongolei. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; 2024 wurde ihrer Quartettformation der Deutsche Jazzpreis zuerkannt.

Franz Posch, 1953 in Hall in Tirol geboren, erlernte mit vier Jahren autodidaktisch das Spielen der diatonischen Ziehharmonika seines Vaters. Auf erste Rundfunkaufnahmen mit zwölf Jahren folgte mit 15 Jahren sein erster Fernsehauftritt in Heinz Conrads’ Fernsehsendung Guten Abend am Samstag. Mit 15 Jahren begann er, Trompete zu lernen. Nach dem Gymnasium verbrachte er 14 Monate bei der Militärmusik Tirol als Flügelhornist. Danach absolvierte er ein Studium von Musik und Sport an der Universität in Innsbruck. Von 1977 bis 1990 war er als Professor am Akademischen Gymnasium in Innsbruck tätig. Bis 2018 unterrichtete er 20 Jahre lang am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck. Seit 1979 gestaltet er Volksmusik-Radiosendungen für ORF Radio Tirol, und seit 1988 präsentiert er die beliebte Fernsehsendung Mei liabste Weis in ORF 2. Er war und ist Mitglied in mehreren musikalischen Formationen, aktuell in der Franz Posch Combo sowie in der Gruppe Innbrüggler.

Der Bariton Holger Falk zählt zu den international sehr gefragten Interpreten. Sowohl mit Opernengagements wie auch als begeisterter Konzert- und Liedsänger ist er an großen Häusern in ganz Europa und den USA zu Gast, u. a. an der Bayerischen Staatsoper in München, der Staatsoper Hamburg, am Theater an der Wien, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, am Teatro Real in Madrid, am Théâtre des Champs-Élysées in Paris und an der Polnischen Nationaloper in Warschau. Zahlreiche Partien wurden speziell für ihn komponiert; so sang er etwa in den Uraufführungen Der goldene Drache von Peter Eötvös an der Oper Frankfurt und Septembersonate von Manfred Trojahn an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Für seine Interpretationen wurde er mehrmals vom Magazin Opernwelt als Sänger des Jahres nominiert. Seit 2019 unterrichtet er Liedinterpretation und Aufführungspraxis für zeitgenössische Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Herbert Schuch wurde 1979 in Temeswar, Rumänien, geboren. Nach erstem Klavierunterricht in seiner Heimatstadt übersiedelte die Familie 1988 nach Deutschland. Seine musikalischen Studien setzte er bei Kurt Hantsch und bei Karl-Heinz Kämmerling an der Universität Mozarteum Salzburg fort. Internationales Aufsehen erregte der Pianist, als er innerhalb eines Jahres drei bedeutende Wettbewerbe gewann, darunter den Internationalen Beethoven Klavierwettbewerb Wien. Er gastiert seither bei internationalen Konzerthäusern und Festivals und arbeitet mit renommierten Dirigent:innen und Orchestern zusammen. Seine Leidenschaft für Kammermusik teilt er mit verschiedenen musikalischen Partner:innen, u. a. Nicolas Altstaedt, Julia Fischer und Maximilian Hornung. Mit seiner Ehefrau, der Pianistin Gülru Ensari, widmet er sich dem Klavierspiel zu vier Händen und an zwei Flügeln. Zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen dokumentieren seine künstlerische Vielseitigkeit.

Die Multiperkussionistin Vivi Vassileva begann ihre Ausbildung im Alter von 10 Jahren bei Claudio Estay und wurde als jüngstes Mitglied in das deutsche Bundesjugendorchester aufgenommen. An der Universität Mozarteum Salzburg studierte sie Perkussion bei Martin Grubinger. Sie errang zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben, u. a. 2023 den Leonard Bernstein Award. Die Musikerin wird für ihre brillante Technik, herausragende Virtuosität und athletische Performance gefeiert. In ihrem innovativen Programmstil eröffnet sie neue Möglichkeiten, die Vielfalt des Schlagwerks kennenzulernen, u. a. mit Perkussionsinstrumenten aus recycelten Materialien. Als Nachfolgerin von Martin Grubinger ist sie die Hauptakteurin im Abozyklus Percussive Planet des Wiener Konzerthauses. Ihre Projekte führten sie an weitere bedeutende Konzerthäuser und zu Festivals, u. a. zum Schleswig-Holstein Musik Festival, Gstaad Menuhin Festival und Beethovenfest Bonn.

Franui ist der Name einer Almwiese im Osttiroler Dorf Innervillgraten, in dem der Großteil der Musiker:innen der gleichnamigen Musicbanda aufgewachsen ist. Franui spielt seit 1993 in nahezu unveränderter Besetzung und ist bei vielen Festivals und Veranstaltern zu Gast, u. a. im Wiener Konzerthaus, am Burgtheater, bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen, an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, bei den Münchner Opernfestspielen, in der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie de Paris und am Schauspielhaus Zürich. Mit seinen Neuinterpretationen der Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler wurde das Ensemble weitum bekannt. Es versteht sich als „Umspannwerk zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik“. Die Musiker:innen arbeiten häufig mit herausragenden Bühnenpartner:innen zusammen, u. a. mit dem Bassbariton Florian Boesch, dem Puppenspieler Nikolaus Habjan, dem Wienerlied-Duo Die Strottern und dem Kabarett-Duo Maschek.