© Xiomara Bender

Von Hand gefertigt

Ein Blick hinter die Kulissen

 

Die Opernbühne ist mit einem Eisberg zu vergleichen: Nur ein kleiner Teil der Arbeit findet tatsächlich auf der Bühne statt und ist für die ZuschauerInnen sichtbar. Ein Großteil der Arbeit wird ungesehen im Hintergrund erledigt. Die SängerInnen studieren ihre Partituren in Proberäumen ein, genauso die MusikerInnen. Drumherum arbeiten eine Vielzahl unterschiedlicher Professionen am Gelingen einer Produktion. Die Tiroler Festspiele Erl beschäftigen ganzjährig circa 45 MitarbeiterInnen. Alle anderen Beteiligten kommen für die jeweilige Produktion nach Erl. 


 

Kostümmanufaktur

Wird eine Oper neu interpretiert, ist eine der ersten Fragen nicht nur jene nach der Besetzung, sondern auch die Frage nach dem Aussehen der Neuinszenierung. Einen entscheidenden Beitrag leisten  KostümbildnerInnen, die ihre Ideen visuell und am Körper der SängerInnen umsetzen. Den Kostümen kommt eine entscheidende Bedeutung zu: Sie müssen nicht nur das Konzept der Inszenierung mittragen, sondern tragen auch den Sänger / die Sängerin im wahrsten Sinne des Wortes durch das Stück. Fast alle Kostüme, die Sie auf den Bühnen der Tiroler Festspiele Erl zu Gesicht bekommen, werden vor Ort und von Hand gefertigt.

Die MitarbeiterInnen der Kostümmanufaktur fertigen elegante Roben, gut sitzende Anzüge und phantasievolle Gewänder. Am Anfang steht die Stoffauswahl und das Design. Darauf folgt die Anfertigung - in mehreren Anproben wird sicher gestellt, dass das Kostüm perfekt sitzt. Am Abend der Vorstellung werden die SolistInnen in ihren Garderoben angekleidet. Im Anschluss an die Aufführung werden die Kostüme gereinigt und für die nächste Vorstellung aufbereitet. Nach den Festspielen finden die Kostüme im Kostümfundus ihren Platz - bis zur Wiederaufnahme, die teilweise auch mehrere Jahre nach der Premiere erfolgen kann.

Bühnentechnik

Für den reibungslosen Ablauf der Vorstellungen sorgen unsere BühnentechnikerInnen. Die oft schwarz gekleideten Damen und Herren sind Experten in ihren jeweiligen Berufsfeldern. Für den Zuschauer bleiben sie fast immer unsichtbar. Unter anderem sorgen sie für den schnellen Auf- und Abbau der Bühnenbilder während der Festspiele, sodass an zwei hintereinander liegenden Tagen unterschiedliche Produktionen gezeigt werden können. Viele Bühnenbilder werden in unseren hauseigenen Werkstätten gefertigt und hinter der Bühne zwischengelagert. Nachdem Platz immer Mangelware war, wird seit Februar 2019 der Werkstätten- und Lagerbereich beträchtlich erweitert. 

Der Saal im Festspielhaus ist so konzipiert, dass er an unterschiedliche Spielsituationen angepasst werden kann: Je nachdem, ob eine Oper, ein einzelnes Instrument oder Kammermusik zu hören sind, lässt sich die Akustik des Raumes verändern. Zum Einsatz kommen hölzerne Klang-Reflektoren, die in der Decke des Festspielhauses angebracht sind. Auch die freistehenden Wände aus kanadischem Akazienholz leisten einen entscheidenden Beitrag zur großartigen Akustik.