© Cornelia Hoschek

Wertebasierter Verhaltenskodex für die Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H

 

(basiert auf die Verhaltensregeln des Vorstandes vom 17.07.2018)

 

Einleitung

 

Als Tiroler Festspiele Erl teilen wir die grundlegenden gesellschaftlichen Werte, die durch Normen und gesetzte festgehalten sind. Zu diesen gehören u.a.:

Der Schutz der Menschenwürde, die Wahrung persönlicher Integrität und gegenseitigen Respekts und Wertschätzung, die Anerkennung von gesellschaftlicher Diversität, sowie die Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit.

 

Die Durchführung der Tiroler Festspiele Erl erfüllt einen öffentlichen Auftrag zu Kunst und Kultur und hat daher eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Neben einem einwandfreien wirtschaftlichen Agieren bedeutet das auch die Verpflichtung zu einer vorbildlichen Unternehmenskultur. Dazu gehört das Bewusstsein, dass Grenzverletzungen Überschreitungen der körperlichen oder psychischen Grenzen anderer Menschen sind und als Belästigung auch Vorgänge empfunden werden können, die nicht beabsichtigt waren.

 

Folgende Werte und Grundsätze tragen zu einem verantwortungsvollen Miteinander bei:

  • Integrität bedeutet Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit in unserem Denken und Handeln unter steter Wahrung der berechtigten Interessen der Festspiele und der Stakeholder.
  • Transparenz fordert objektiv nachvollziehbare Entscheidungen, Unternehmensabläufe und Strukturen. Dabei gilt die Einbeziehung mehrerer Entscheidungsträger*innen im Sinne einer offenen Kommunikation als nötig.
  • Wertschätzung schafft zwischenmenschliche Beziehungen, welche auf Achtung, Respekt und Toleranz beruhen, und ist somit eine wesentliche Voraussetzung zur Vermeidung von Machtmissbrauch und Diskriminierung.

 

Arbeitgeber haben weiters den Mitarbeiter*innen gegenüber die gesetzliche Fürsorgepflicht einzuhalten. Als Arbeitgeberin haben wir somit dafür zu sorgen, dass die Interessen der Mitarbeiter*innen und so die Einhaltung gesellschaftlicher Werte gewahrt werden. Als Gegenstück dient die gesetzliche Treuepflicht der Arbeitnehmer*innen dem Arbeitgeber gegenüber, die auch eine Unterlassungspflicht ist. Damit haben Arbeitnehmer*innen die Überschreitung der körperlichen/psychischen Grenzen anderer Menschen zu unterlassen und die Interessen des Arbeitgebers zu wahren.

 

Zielsetzung

 

Bei unserem Verhaltenskodex handelt es sich um eine unternehmensinterne Richtlinie, die neben den gesetzlichen Bestimmungen auch die Werte und Grundsätze der Festspiele verbindet und von allen Mitarbeiter*innen einzuhalten ist.

Die Verhaltensregeln und die darin ausgedrückten Werte beziehen sich gleichermaßen auf Verhaltensweisen und Entscheidungen aus dem künstlerischen und wirtschaftlichen Bereich sowie im Kontakt mit sonstigen Dritten.

 

Aus Sicht der Festspiele bedeutet dies in der Umsetzung:

  • Wir treten für ein respektvolles Miteinander ein und zeigen Haltung und ermutigen uns gegenseitig, jede Form von Übergriff oder Diskriminierung zu unterbinden.
  • Wir dulden keine Benachteiligungen aufgrund nationaler oder ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, Familienstand, sexueller Orientierung sowie sozialer Herkunft.
  • Wir tragen die Verantwortung, unsere Mitarbeiter*innen, Mitwirkenden und Künstler*innen aktiv vor jeder Form von Diskriminierung, sexuellen Übergriffen, Machtmissbrauch, Mobbing und herabwürdigendem Verhalten am Arbeitsplatz zu schützen.
  • Bei Verdacht auf Belästigung, Machtmissbrauch oder Diskriminierung verpflichten wir uns dazu, alle notwendigen Maßnahmen zur Aufklärung und zum Schutz der betroffenen Personen einzuleiten und diese vor Benachteiligung aufgrund ihrer Beschwerde zu schützen.
  • Wir stehen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit in unserem Haus und ein soziales Miteinander mit dem Willen, Konflikte offen anzusprechen und zu lösen.
  • Wir bemühen uns alle um klare und vertrauensvolle Kommunikation auf allen Ebenen.

 

 

Unsere Verhaltensregeln

 

Auf Basis der oben angeführten Werte verpflichtet sich das Team auf verbindliche Verhaltensregeln für alle Mitarbeiter*innen, Mitwirkenden, Künstler*innen und Externen in unseren Häusern, unabhängig der Position:

 

  • Ich verhalte mich anderen gegenüber rechtskonform und respektvoll.
  • Ich bin mir bewusst, dass mein Verhalten bei meinem Gegenüber eine andere Wirkung erzielen kann als beabsichtigt. Deshalb bemühe ich mich darum, eindeutig und klar zu kommunizieren. Ich verhalte mich empathisch, selbstkritisch und gesprächsbereit.
  • Ich unterlasse jede körperliche, sprachliche oder gestische Form von Übergriffen wie herabwürdigende, sexistische oder verletzende Handlungen und Äußerungen.
  • Ich unterlasse jegliche Form von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der sexuellen Orientierung, der Weltanschauung oder des Alters.
  • Ich gehe gewissenhaft mit der mir übertragenen Verantwortung um.
  • Ich spreche Konflikte offen an und trage aktiv dazu bei, diese fair zu lösen.
  • Bei der Aufklärung von Übergriffen, Fehlverhalten oder diskriminierendem Verhalten unterstütze ich eine umfassende und ergebnisoffene Prüfung und höre den Beteiligten zu.
  • Ich trenne zwischen dem, was innerhalb und außerhalb der künstlerischen Arbeit erlaubt ist und missbrauche diese Freiräume der Kunst nicht.
  • Ich unterscheide zwischen Privat- und Berufsleben

 

Vorgehensweise bei Verdacht auf Fehlverhalten

 

Bei Verdacht auf Fehlverhalten (sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch oder Diskriminierung u.ä.) können sich die Mitarbeiter*innen zeitnah an die Geschäftsführung wenden:

Mag. Andreas Leisner, Künstlerischer Betriebsdirektor und Geschäftsführer: a.leisner@tiroler-festspiele.at

Bernd Loebe, Intendant und Künstlerischer Geschäftsführer: b.loebe@tiroler-festspiele.at

 

Hintbox für die anonyme Meldung von Missständen

 

Außerdem besteht jederzeit die Möglichkeit, die Ombudsfrau, Frau Dr. Christine Baur, Tel. 0676 31 30 103, ombud.tfe@gmx.at zu kontaktieren.

 

Erl, am 20.10.2023