Gaetano Donizetti: LUCIA DI LAMMERMOOR

Musikalische Leitung: Asher Fisch
Regie: Louisa Proske
Bühne: Darko Petrovic
Kostüm: Kaye Voyce
Licht: Jiyoun Chang
Lucia: Sara Blanch
Enrico Ashton: Lodovico Ravizza
Edgardo: Kang Wang
Raimondo: Adolfo Corrado
Alisa: Emilia Rukavina
Arturo: Raúl Gutiérrez
Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Das Opern-Highlight der Wintersaison: die szenische Produktion von Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor. Eine Frau muss aus familiären Interessen auf ihre große Liebe verzichten und wird das Opfer einer Zwangsheirat. Am Ende stehen Wahnsinn und Suizid; „nicht schon wieder“, ist man versucht, zu formulieren. Jedoch: Donizettis Musik macht den Unterschied. Sie kleidet all das Leid und den Wahnsinn in so viel Bravour und Schönheit, dass man früher die Sänger:innen gern um ein Da Capo gebeten hat, weil man sie zwei Mal hintereinander sterben hören wollte. Wiederholungen in Opernaufführungen gibt es heute selten – allerdings etwa letzten Winter bei I puritani in Erl! –, aber die Faszination bleibt. Kaum eine Oper bietet so viele erstklassige melodische Einfälle wie Lucia di Lammermoor. Sie hat ein Genre definiert: Wer von den tragischen Meisterwerken des Belcanto spricht, kommt an ihr nicht vorbei.

Team

Asher Fisch ist Chefdirigent des West Australian Symphony Orchestra und seit Saisonbeginn 2024/25 Musikdirektor der Tiroler Festspiele in Erl. Er gilt international als einer der führenden Dirigenten und verfügt über ein umfangreiches Repertoire, das sowohl den Opern- wie den Konzertbereich umfasst. Seine Karriere begann er als Assistent von Daniel Barenboim und als Dirigent an der Staatsoper Berlin. Seitdem dirigierte er an den großen europäischen Opernhäusern, unter anderem in Wien, Mailand, München, Paris und Madrid. Als anerkannter Wagner-Spezialist hat Fisch zwei komplette „Ring“-Zyklen sowie „Tristan und Isolde“ aufgenommen. Darüber hinaus hat er sich intensiv mit dem italienischen Repertoire beschäftigt und kürzlich ein Puccini-Album gemeinsam mit dem Tenor Jonas Kaufmann, dem neuen Intendanten der Tiroler Festspiel Erl, herausgebracht.

Als Konzertdirigent leitete Asher Fisch namhafteste US-amerikanische und europäische Orchester wie das New York Philharmonic, das Chicago Symphony, das San Francisco Symphony, das Cleveland Orchestra und das Philadelphia Orchestra, die Berliner Philharmoniker, die Münchner Philharmoniker, das Orchestre National de France und das London Symphony Orchestra. Auch als Pianist ist Asher Fish aktiv und in Klavierkonzerten, mit Kammermusik und als Liedbegleiter zu erleben.

Die kroatische Mezzosopranistin Emilia Rukavina wurde 1995 in Rijeka geboren. Sie absolvierte ihr Sologesangsstudium an der Musikakademie in Zagreb und schloss zudem ein Studium der Rechtswissenschaften in Rijeka ab. Iihre ersten professionellen Auftritte am Kroatischen Nationaltheater ihrer Heimatstadt im Jahr 2016 als Giovanna in „Rigoletto“ und Berta in „Il barbiere von Siviglia“. 2021 wurde sie in das Opernstudio Giorgio Surian des Nationaltheaters aufgenommen und interpretierte dort Rollen wir Mercedes („Carmen“), Lola („Cavalleria Rusticana“), Flora („La Traviata“), Suzuki („Madama Butterfly“) und Colombina in Busonis „Arlecchino“. Darüberhinaus war sie in Partien wie Dorabella „Così fan tutte“, Maddalena („Rigoletto“), Orlofsky („Die Fledermaus“) u.a. am Kroatischen Nationaltheater Zagreb zu erleben.

In der Saison 2024/25 gibt Emilia Rukavina am Teatro di Cagliari ihr Debüt als Suzuki in „Madama Butterfly“. Zudem gehören zu den aktuellen Engagements der Mezzsosopranistin Partien wie Charlotte („Werther“) in Zagreb, Fenena in („Nabucco“) und Olga („Eugen Onegin“) in Ljubljana und Angelina („La Cenerentola“) am Teatro Verdi in Triest. Neben der Oper widmet sie sich mit Leidenschaft dem Liedgesang und der geistlichen Musik.

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles. Im Sommer 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele Erl erstmals – und nunmehr spielen Musiker aus 20 Nationen zusammen. Schon im ersten Jahr stellte sich der beispiellose Erfolg des Klangkörpers ein, der die Tiroler Festspiele Erl international bekannt machen sollte. Junge Spitzentalente, Musiker:innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist:innen und Dozent:innen kommen jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und im Frühling im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Unter der Leitung des Festspielgründers Gustav Kuhn gelang es dem Orchester, Lobeshymnen der internationalen Kritik zu ernten und seinen Ruf als eines der besten Wagnerorchester der Welt zu festigen. Mit Beginn der Intendanz von Jonas Kaufmann im September 2024 hat der im Opern- und im Konzertbereich international gefragte Dirigent Asher Fisch die Leitung des Orchesters übernommen.

Zum Repertoire des Orchesters gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires vom Barock bis hin zur Romantik sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen.

Chor der Tiroler Festspiele Erl

Der 2007 gegründete Chor steht dem Festspiel-Orchester als ebenbürtiger musikalischen Partner zur Seite. Der Fokus liegt dabei auf einer sorgfältigen Pflege der Einzelstimme. Im Rahmen der Festspiele werden mit den Sängerinnen und Sängern vielseitige Projekte von a-cappella-Programmen bis zu Konzert- und Opernproduktionen erarbeitet. Seit der Eröffnung des Festspielhauses Erl 2012 gilt ein weitere Schwerpunkt im Repertoire den Werken des Belcantos und den Opern Verdis.

Auch die Entwicklung eines barocken Chorklangs bei Bach und seinen Zeitgenossen bildet eine wichtige Aufgabe in der Arbeit des Ensembles, das seit 2009 auch eine enge Verbindung mit der Capella Minsk, dem Staatlichen Akademischen Chor der Republik Belarus, hat. Dieses 1940 gegründete Chorkollektiv hat sich die Bewahrung der belarussischen Volksmusik sowie die (Ur-)Aufführung der Werke moderner und zeitgenössischer Komponisten zur Aufgabe gemacht.

Der Chor zeichnet sich durch hohe Intonationssicherheit, Harmonie, Vielfalt und dynamischen Klang aus – Basis für zahlreiche Tourneen durch ganz Europa in den vergangenen Jahren. Das Repertoire umfasst Requien, Messen, Kantaten und geistliche Werke ebenso wie Opern. Nachdem die Qualität des Chors über viele Jahre von Lyudmila Yefimova erarbeitet und geprägt wurde, übernahm nach ihrem Tod 2018 Olga Yanum die Leitung des Ensembles.