SERGEJ PROKOFJEW
American Ouvertüre op. 42bis
GUSTAV MAHLER
Rückertlieder
Antonín Dvořák
Symphonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ op. 95
Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl
Musikalische Leitung Erik Nielsen
Sopran Catriona Morrison
Lebendig, pulsierend und laut beginnt dieser Konzertabend mit den Klängen aus dem New York der 1920er Jahre, die Sergej Prokofjew in seiner American Overture aufgriff. Mit dem großzügigen Einsatz von Perkussion und Bläsern vermittelt uns der Komponist den Eindruck, den er von der Metropole am Hudson River gewonnen hat.
Nach diesem euphorisierenden Auftakt folgt mit Gustav Mahlers fünf Rückertliedern dann eine Reflexion des Menschseins. Als ein Gipfel spätromantischer Liedkunst wird die Dichtung meisterlich illustriert. So etwa mit dem düsteren Klangbild in „Um Mitternacht“ oder dem ergreifenden Duett zwischen Gesang und Englischhorn in „Ich bin der Welt abhanden gekommen“.
Antonín Dvoráks Neunte Sinfonie führt dann aus Mahlers entrückter Gedankenwelt wieder zurück in das aufregende Amerika. In seinem bis heute erfolgreichsten Werk lässt Dvorák die für ihn faszinierende Musik der Afroamerikaner und Ureinwohner in das Werk einfließen und stellt sie den Klängen seiner böhmischen Heimat gegenüber. Allerdings kopierte Dvorák die bestehenden Melodien nicht, sondern schuf ganz eigene Themen, die sich etwa durch ihre pentatonische Harmonik und eine abwechslungsreiche Rhythmik an der traditionellen Musik orientieren.