Franui, Tobias Moretti, Die Strottern u.v.m.

Ausklang II

18:00 Uhr

Tobias Moretti

Musicbanda Franui

 

19:30 Uhr

Die Strottern

The Erlkings

Simply Quartet

 

21:00 Uhr

Tobias Moretti

Die Strottern

The Erlkings

Simply Quartet

Musicbanda Franui

Musicbanda Franui

Tobias Moretti

Die Strottern

Simply Quartet

Die Erlkings


Der bislang „Erntedank“ genannte Konzertreigen der Tiroler Festspiele Erl am ersten Oktoberwochenende wird 2024 neu ausgerichtet. Als Vorspiel und gleichsam als Symbol für die Intendanz von Jonas Kaufmann wird in dem 3-Tages-Festival das Wechselspiel von Region und Welt zelebriert. Kuratiert von Andreas Schett – Mastermind der in Erl gern gesehenen Musicbanda Franui, die auch einen fixen Programmplatz im neuen Festival haben wird – sollen inhaltlich die Wechselbeziehungen zwischen klassischer Musik und Volksmusik untersucht werden. Damit sind neben der alpinen Volksmusik auch alle Arten von Popularmusik gemeint.

 

An jedem Festivaltag finden Begegnungen unterschiedlichster musikalischer Welten statt: E-Geige trifft auf Knabenchor, Sopranstimme auf Stubenmusik, Tanzkapelle auf Streichquartett, Wienerliedduo auf Folkcombo, diatonische Ziehharmonika auf Holzbläserquintett usw. Außerdem wird Erl an dem Festivalwochenende zur nördlichsten Außenstelle für den Südtiroler Brauch des Törggelens erklärt.

Sa 05. Okt
18:00 Uhr → Passionsspielhaus

Musicbanda Franui

Tobias Moretti

Die Strottern

Simply Quartet

Die Erlkings


Musicbanda Franui

Franui ist der Name einer ganz bestimmten Almwiese im kleinen, 1402 Meter über dem Meer gelegenen Osttiroler Dorf Innervillgraten, in dem die Musiker von Franui großteils aufgewachsen sind. Das Wort ist rätoromanischen Ursprungs und verweist auf die geografische Nähe Innervillgratens zum ladinischen Sprachraum in den Dolomiten.

 

Die Musicbanda gleichen Namens spielt seit 1993 in nahezu unveränderter Besetzung und ist bei vielen Festivals und Konzertveranstaltern zu Gast (u.a. Wiener Konzerthaus, Burgtheater Wien, Salzburger Festspiele, Stiftung Mozarteum Salzburg, Tiroler Festspiele Erl, Bregenzer Festspiele, Ruhrtriennale, Radialsystem V Berlin, KunstFestSpiele Herrenhausen, Ludwigsburger Schlossfestspiele, Schauspielhaus Hamburg, Philharmonie Köln, Elbphilharmonie Hamburg, Philharmonie und Grand Théatre Luxemburg, Les Nuits de Fourvière Lyon, Holland Festival).

 

Franui wurden mit ihren Aneignungen der Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler bekannt. Dabei versteht sich das Ensemble als „Umspannwerk zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik“; manches Mal wird die klassische Vorlage in all ihrer Schönheit liebevoll zelebriert, manches Mal vom Kopf auf die Füße gestellt (oder umgekehrt), skelettiert, angereichert, übermalt, weitergedacht. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Interpretation, Improvisation, Arrangement und (Re-)Komposition.

 

Bei ihren Konzerten und Musiktheaterproduktionen verbünden sie sich häufig mit herausragenden Bühnenpartnern, u.a. mit dem Sänger Florian Boesch, dem Puppenspieler Nikolaus Habjan, dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger oder den Schauspielern Sven-Eric Bechtolf, Dörte Lyssewski und Peter Simonischek. Zum 20jährigen Bestehen des Ensembles sorgte ein Konzert auf der 2300 m hoch gelegenen Almwiese Franui für Furore, zu dem nach einer etwa 3-stündigen Wanderung an die 1500 Besucher kamen. Das Programm „Tanz Boden Stücke“ (feat. Wolfgang Mitterer) hatte 2014 bei der Stiftung Mozarteum in Salzburg Premiere und erschien im Februar 2016 unter dem Titel „Tanz! (Franz)“ auf CD.

 

Bei der Mozartwoche 2017 folgte die Uraufführung von „ENNUI. Geht das immer so weiter?“ (mit Peter Simonischek), einer musiktheatralischen Annäherung an den MusikKosmos Wolfgang A. Mozarts. Im Wiener Konzerthaus steht Franui seit 2015 jährlich im Mittelpunkt des Festivals „Gemischter Satz“, bei dem Musik, Bildende Kunst, Literatur und Wein in einem neuen Zusammenspiel präsentiert werden.

 

Die CDs von Franui erscheinen beim Label col legno und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet (Preis der deutschen Schallplattenkritik, Pasticcio-Preis von Radio Ö1, Toblacher Komponierhäuschen).


Tobias
Moretti

Tobias Moretti studierte zunächst Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Nach seiner Theaterausbildung an der Otto Falckenberg Hochschule München wechselte er noch während seines ersten Engagements am Staatstheater Hannover zu Frank Baumbauer ans Residenztheater München. Seit 1986 war er Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele; hier feierte er Erfolge in diversen Titelrollen u.a. in „Troilus und Cressida“, Faßbinders „Katzelmacher“ oder Achternbuschs „Der Frosch“. Nach ersten Gastspielen in Wien debütierte er 1995 am Wiener Burgtheater in Anton Tschechows „Der Heiratsantrag”. Seit Anfang der 90er Jahre war er zunehmend in Film und Fernsehen präsent; nach einem Serienausflug folgten Spielfilme wie „Workaholic“ (Regie: Sharon von Wietersheim), „Krambambuli“ (Xaver Schwarzenberger), „Todfeinde“ (Oliver Hirschbiegel), „Schwabenkinder“ (Jo Baier), „Käthchens Traum“ (Jürgen Flimm) oder „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ (Oskar Röhler). Dazu kamen Fernsehspiele wie „The Return of the Dancing Master“ (Urs Egger), seine Hitler-Darstellung in Heinrich Breloers Doku-Drama „Speer und Er“, „Das jüngste Gericht“ (Regie: Urs Egger, mit Christoph Waltz). Zu den Produktionen der letzten Jahre gehören „Das Zeugenhaus“ und „Brandnächte“ (Matti Geschonneck), „Mordkommission Berlin Eins“ (Marvin Kren), „Endabrechnung“ (Umut Dağ), „Im Namen meines Sohnes“ (Damir Lukacevic), „Spuren des Bösen“ (Andreas Prochaska), „Maximilian“ (A. Prochaska), „Bad Banks“ (Christian Schwochow) und „Achterbahn“ (Wolfgang Murnberger). Die letzten Kinoproduktionen waren „Das finistere Tal“ (A. Prochaska), „Hirngespinster“ (Christian Bach), „Der Vampir auf der Couch“ (David Rühm), „Das ewige Leben“ (W. Murnberger), „Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“ (W. Murnberger), „Die Hölle“ (Stefan Ruzowitzky), „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ (Joachim Lang), „Gipsy Queen“ (Hüseyin Tabak) und „Deutschstunde“ (C. Schwochow).

 

Neben seiner Filmtätigkeit spielte Tobias Moretti weiter Theater an verschiedenen Bühnen, so bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ Teufel / Guter Gesell (2002-2005, Regie: Christian Stückl), 2001 die Titelrolle in Botho Strauß’ Uraufführung „Der Narr und seine Frau – Pancomedia“ am Schauspielhaus Bochum (Regie: Matthias Hartmann) sowie die Titelrolle in Martin Kusejs umjubelter Inszenierung von Grillparzers „König Ottokar“ bei den Salzburger Festspielen 2005 und bis 2009 am Wiener Burgtheater. 2009–2012 war Moretti als „Faust“ (Regie: Matthias Hartmann) am Burgtheater zu sehen. 2011–2014 spielte er am Bayerischen Staatstheater Friedrich Hofreiter in Schnitzlers „Das weite Land“ (Regie: M. Kusej), 2012-2017 war er dort der „Grenzjäger“ im „Weibsteufel“ (Martin Kusej), der in dieser Saison am Burgtheater / Akademietheater wieder aufgenommen wurde. Beim Festival Aix-en-Provence 2015 trat er als Bassa Selim in „Die Entführung aus dem Serail“ (M. Kusej) auf. 2016 war er am Theater an der Wien in Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ als „Macheath“ zu sehen und zu hören (Musik. Ltg.: Johannes Kalitzke, Regie: Keith Warner). Seit 2017 ist er bei den Salzburger Festspielen der „Jedermann“ (Regie: Michael Sturminger). 2018-2019 war er am Burgtheater in Luc Percevals „Rosa oder die Barmherzige Erde“ (nach Dimitri Verhulst u. W. Shakespeare) als Desiré / Romeo zu sehen. Zudem inszenierte er 2009 am Theater an der Wien Haydns „Il mondo della luna“ (Dirigent: Nikolaus Harnoncourt). Mit N. Harnoncourt gab es zuvor bereits zwei Mozart-Produktionen, 2005 Mozarts „Zaide“ im Salzburger Festspielhaus und 2006 am Opernhaus Zürich „La finta giardiniera“.

 

Morettis Leistungen wurden vielfach gewürdigt: Unter anderem erhielt er den Bayerischen Filmpreis (1995, 2014), die Silver Tulip (1997), den Bayerischen Fernsehpreis (1999), den GrimmePreis (2000, 2002), den Deutschen Filmpreis (2014, für „Das Finstere Tal“), den Bambi (2015, für „Das Zeugenhaus“), mehrfach die Romy und 2015 den Großen Schauspielpreis der Diagonale. Für „König Ottokar“ wurde er 2006 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet. 2016 wurde er „Österreicher des Jahres“ in der Kategorie „Kulturerbe“. Kürzlich erhielt er für „Gipsy Queen“ den Österreichischen Filmpreis



Die Strottern



Simply Quartet



Die Erlkings