Beethoven pur

Beginn: 19:00 Uhr
Pause: 19:50 Uhr
Ende: ca. 20:55 Uhr

 

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Violinkonzert D-Dur op. 61

 

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Dirigent Elias Grandy

Violine Sophia Jaffé


Das einzige vollendete Violinkonzert entstand in den beiden letzten Monaten des Jahres 1806. Beethoven komponierte es für die Akademie des Geigers Franz Clement am 23. Dezember 1806, der Virtuose Clement spielte es ohne vorherige Probe vom Blatt. Nach der Uraufführung hat Beethoven den Solopart jedoch noch einmal überarbeitet. Ende April 1807 nahm sich Beethoven das Konzert ein weiteres Mal vor. Er hatte am 20. April 1807 etliche Werke, darunter auch das Violinkonzert, an den Londoner Verleger und Pianisten Muzio Clementi verkauft. Clementi brachte nicht nur das eigentliche Violinkonzert heraus, sondern regte auch eine Bearbeitung für Klavier und Orchester an. Im Zuge der Klavierübertragung überarbeitete Beethoven in den Monaten Mai bis Juni 1807 auch den Part der Solovioline ein weiteres Mal. Diese letztgültige Fassung der Violinstimme ist die heute bekannte und aufgeführte Version.

 

Die 4. Sinfonie op. 60 aus dem Jahr 1806 steht völlig zu Unrecht immer ein wenig im Schatten der großen heroischen Sinfonien, der dritten (“Eroica“),  sowie der fünften („Schicksalssinfonie“) und sechsten („Pastorale“).

"Heiter, verständlich und sehr einnehmend", schrieb ein Kritiker über die besondere, vermeintlich weniger bedeutende unter den neun Symphonien. "Den tiefen, starken Geist dieses Werkes seiner früheren schönsten Zeit zu schildern, hat die Sprache keine Worte.", schrieb ein anderer später. "Griechisch-schlank" nannte Robert Schumann einmal diese Symphonie, über die kaum mehr bekannt ist, als dass sie 1806 im schaffensreichsten Jahr des Komponisten entstanden ist.

Sa 07. Okt
19:00 Uhr → Festspielhaus

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Elias Grandy

Dirigent

Sophia Jaffé

Violine


Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles, das sich einen Ruf als eines der besten Wagnerorchester weltweit erarbeitet und die Tiroler Festspiele Erl international bekannt gemacht hat. 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn, inzwischen spielen Musiker*innen aus 20 Nationen zusammen. Junge Spitzentalente, Musiker*innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist*innen und Dozent*innen kommen so jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und an Ostern im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Zum Repertoire des Klangkörpers gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Seit der Sommersaison 2022 ist Erik Nielsen Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.


Elias
Grandy

Elias Grandy macht eine internationale Karriere sowohl auf dem Konzertpodium erstklassiger Orchester wie auch als Operndirigent in Europa, Amerika und Asien. Von 2015-2023 war er Generalmusikdirektor am Theater Heidelberg.

 

Der charismatische Dirigent hat es dank klugen und innovativen Programmen verstanden die Reputation der Stadt als eines der interessantesten Musikzentren Deutschlands stetig zu steigern. Die Presse lobt ihn als «passioniert und temperamentvoll», «leidenschaftlich und zugleich präzise» sowie seine Fähigkeit «psychologische Feinheiten unter dem Mikroskop» musikalisch zu erfassen. Elias Grandy Spielzeit 2023/24 beinhaltet Debuts beim Orchestre Philharmonique de Monte- Carlo, Norwegian Radio Orchestra, Antwerp Symphony Orchestra, Orquesta Filarmonica de Buenos Aires, Utah Symphony, Minnesota Orchestra und der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken. Wiedereinladungen führen ihn u.a. zum hr-Sinfonieorchester Frankfurt, zum Bundesjugendorchester und als “conductor in residence” an die Robert-Schumann- Philharmonie Chemnitz.

 

Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Qatar Philharmonic Orchestra, dem Yomiuri Nippon Symphony in Tokyo und der Oper Frankfurt. In der letzten Spielzeit sprang Elias Grandy kurzfristig bei den Wiener Symphonikern ein und gab ein gefeiertes Debut mit Tchaikovsky Sinfonie Nr 5 im Konzerthaus Wien. Außerdem dirigierte er im Konzert Mahler Sinfonie Nr. 1 mit dem Osaka Philharmonic Orchestra, Debussys La Mer mit dem Sapporo Symphony Orchestra und Brahms Sinfonie Nr. 1 mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra sowie in der Oper Werther in Frankfurt, Un ballo in maschera in Essen, Lohengrin in Chemnitz und Rusalka in Portland. In seiner letzten Spielzeit als GMD in Heidelberg leitete Elias Grandy Neuproduktionen von Hoffmanns Erzählungen und die Liebe zu den drei Orangen sowie eine Serie von Konzerten mit Fokus auf Komponistinnen.

 

Der in München geborene Elias Grandy studierte Cello, Musiktheorie und Dirigieren in München, Basel und Berlin. Er hat als Cellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und im Orchester der Komischen Oper Berlin gearbeitet. 2012 startete er seine Karriere als Dirigent in Darmstadt. 2015 hat er den prestigeträchtigen internationalen Dirigierwettbewerb Sir Georg Solti gewonnen und wurde als Generalmusikdirektor nach Heidelberg berufen. IMG, Juni 2023


Sophia
Jaffé

Sophia Jaffé ist als brillante Geigerin und versierte Musikerin seit vielen Jahren in der klassischen Musikwelt bekannt und begeistert Presse wie Publikum im In-und Ausland mit ihrem Spiel und ihrer Musikalität. Ihr kraftvoller Ton und ihre zupackende, aber sensible Gestaltung, gepaart mit ihrer warmherzigen Persönlichkeit prägen ihr besonderes Charisma.

 

Geboren in einer Musikerfamilie in Berlin trat sie bereits im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie auf. Den Weg vom Wunderkind zur geerdeten professionellen Geigerin begleiteten Preise bei wichtigen Wettbewerben:
Sie ist Preisträgerin des Leopold Mozart Wettbewerbs Augsburg 2003, des Concours de Genève 2004, des Deutschen Musikwettbewerbs sowie des Concours Reine Elisabeth Brüssel im Jahre 2005.

 

Als Solistin tritt sie mit renommierten Orchestern auf, u.a. dem RSB und DSO Berlin, dem Konzerthausorchester Berlin, den Kammerorchestern Stuttgart, München, Heilbronn, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Bruckner Symphonie Orchester Linz, dem Hallé Symphony Orchester Manchester, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre de la Suisse Romande, der Tschechischen Philharmonie Prag & dem Radio Symphonie Orchester Prag sowie dem National Symphonie Orchester Brüssel.
Sie musiziert mit Dirigenten wie Marek Janowski, Walter Weller, Zdenek Macal, Sir Mark Elder, Dennis Russell Davies, Michael Sanderling, Jakub Hrusa, Thomas Guggeis in den Konzertsälen Berliner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Herkulessaal & Prinzregententheater München, Kölner Philharmonie, Liederhalle Stuttgart, Cadogan Hall London, Bridgewater Hall Manchester, im Wiener Konzerthaus, dem Große Festspielhaus Salzburg und zahlreichen anderen.

 

Sophia Jaffé ist Gast in zahlreichen internationalen Festivals: in Ludwigsburg, im Rheingau, im Meran, dem Concentus Moravie/Tschechien, den Passauer Musikwochen, dem Bachfest Leipzig, sowie Moritzburg, Delft, Reims und vielen mehr.

Ihr breitgefächertes Repertoire mit Orchester umfasst Literatur des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken. Neben der Interpretation des Standard-Repertoires mit den Violinkonzerten von Beethoven, Mozart, Brahms, Dvorak und Nielsen ist ihr forschender Geist ständig auf der Suche nach Neu-Entdeckungen. So spielte sie u.a. die Welturaufführung des Violinkonzerts „Words of the cross“ (2010) von Slavomir Horinka und führte das spätromantische Violinkonzert (1909) von Erich Jaques Wolff auf, eines in der Zeit des 3. Reichs verfemten Komponisten.

 


Im Jahr 2014 erschien ein Album mit dem zeitgenössischen Violinkonzert von John Casken mit dem Hallé Symphony Orchestra Manchester, unter der Leitung von Markus Stenz im Rahmen einer Porträt-CD des Komponisten.

 

Ebenso spielte sie Emil N. von Rezniceks Konzertstück für Violine und Orchester mit dem RSB Berlin unter Leitung von Marcus Bosch in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur ein.
Auch interpretiert sie die Konzerte von Mozarts Zeitgenossen wie Mysliveček und Rosetti.

 

Ihre besondere Liebe gilt den Violinkonzerten von Alban Berg und Benjamin Britten.
Als leidenschaftliche Kammermusikerin entwickelt Sophia Jaffé in verschiedenen Formationen immer wieder interessante Konzertprogramme.