SERGEI PROKOFJEW (1891 – 1953)
„Die Liebe zu den drei Orangen“ Suite Op. 33bis
GABRIEL FAURÉ (1845 – 1924)
Suite aus „Pelléas et Mélisande“ op. 80
CÉSAR FRANCK (1822 – 1890)
Sinfonie d-Moll FWV 48
Beginn: 19:00 Uhr
Pause: 19:40 Uhr (25 Minuten)
Ende: ca. 20:45 Uhr
Orchester der Tiroler Festspiele Erl
Musikalische Leitung Moritz Gnann
Pelléas und Golaud sind Königssöhne, die einem düsteren Schloss leben. Golaud trifft eines Tages auf die schöne Mélisande, die er überredet, mit ihm zu gehen und ihn zu heiraten. Im Schloss fühlt sich Mélisande jedoch unwohl, entwickelt aber eine tiefe Zuneigung zu Pelléas. Der eifersüchtige Goulaud wird Zeuge ihrer Liebesbekundungen und tötet Pelléas. Mélisande bringt vor ihrem Tod noch ein Kind von Golaud zur Welt. Fauré schuf mit der Orchestersuite nicht nur ein sinfonisches Meisterwerk, sondern zugleich eines, das die schillernd-mystische Abgründigkeit des Dramas ebenso intensiv wie ergreifend deutet.
Die wilde Geschichte um den depressiven Prinzen, der von einer bösen Fee verflucht wird und sich in drei Orangen verliebt, von denen eine sich als Prinzessin Ninetta entpuppt und seine Braut wird, gehört der der „Auslands“-Schaffensperiode Prokofjews an. Witz und Ironie spielen neben tonmalerischen Elementen eine hervorstechende Rolle. Die fantastische Welt des Märchens mit seiner teils feinen, teils grotesken Komik setzt Prokofjew mit unerschöpflichem Erfindungsreichtum und imponierendem technischen Können ins Klangliche um. Fragmente wie z. B. das Thema der drei Orangen oder der berühmte Königsmarsch – der abgewandelt übrigens auch Verwendung im Film „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ fand -, werden wie ein Leitmotiv behandelt und haben es zu allgemeiner Bekanntheit gebracht.
César Franck, dessen Charakter mit träumerisch und lebensfern bezeichnet wurde, zeichnete sich durch große Beharrlichkeit aus und glaubte unverdrossen an den früheren oder späteren Erfolg seiner Kompositionen. Nur deshalb konnte er überhaupt die Aufführung seiner Sinfonie d-Moll durchsetzen. Obwohl er als Lehrer und Organist einen ausgezeichneten Ruf genoss, war es doch so: Wer etwas gelten wollte in Paris, der musste keine Sinfonien, sondern Opern schreiben. Heute ist Francks d-Moll-Sinfonie längst als eines der bedeutendsten symphonischen Werke aus Frankreich anerkannt. Mit ihrer Grandeur und Eleganz, ihrer Mischung aus französischem Parfüm und deutscher Strenge gehört sie auf der ganzen Welt zu den Favoriten des Konzertpublikums.