Eröffnungs-konzert

Beginn: 19:00 Uhr
Pause: 20:05 Uhr
Ende: ca. 21:15 Uhr

 

SAMUEL BARBER

Adagio aus dem Streichquartett op. 11

(Bearbeitung für Streichorchester)

 

JEAN SIBELIUS

sinfonische Dichtung "Finlandia" op. 26

 

GUSTAV MAHLER

ausgewählte Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“

 

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

„Die erste Walpurgisnacht" op. 60

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Musikalische Leitung Julia Jones

Bariton Mikołaj Trąbka

Mezzosopran Hanna Larissa Naujoks

Tenor Brian Michael Moore

Bariton / Bass Manuel Walser


Die Eröffnung der Tiroler Festspiele ist immer ein besonderer Abend, ein Abend mit Bekenntnissen und Ausrufezeichen, mit Thesen und Appellen. Diese Aufgabe fällt nicht allein den Redner:innen zu, auch die Musik sendet – vielleicht am allerbesten – Botschaften, unmissverständlich, weil intuitiv. Und so erzählt uns das „Adagio“ von Barber mit seiner weltberühmten intensiven Steigerung von Schmerz und Trauer, Sibelius‘„Finlandia“ von einem erblühenden und nicht kompromittierten Gefühl der Vaterlandsliebe. Gustav Mahler entführt mit den Vertonungen der Wunderhorn Lieder aus der Sammlung von Brentano / von Arnim zu den Ursprüngen der deutschen Romantik, sie musikalisch gleichzeitig distanziert kommentierend. Im Hauptwerk des Abends - der Vertonung von Goethes Ballade „Die erste Walpurgisnacht“ – vereinen sich dann höchste Dichterkunst und geniale musikalische Verarbeitung zu einer Beschreibung des wiederkehrenden Prozesses – „daß ein Altes, Gegründetes, Geprüftes, Beruhigendes durch auftauchende Neuerungen gedrängt, geschoben, verrückt und wo nicht vertilgt, doch in den engsten Raum eingepfercht werde.“ 

 

Die Vielfalt dieser Auswahl ist Ausdruck der thematischen Vielfältigkeit und Internationalität der Tiroler Festspiele Erl, die Auseinandersetzung mit „Altem, Gegründetem, Geprüftem und Beruhigendem“ und gleichzeitig mit den „auftauchenden Neuerungen“ gehört zu den Diskursen, die auch in einer Eröffnungsfeier immer wieder Thema sind und sein sollten.

Do 04. Jul
19:00 Uhr → Festspielhaus

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Julia Jones

Musikalische Leitung

Mikołaj Trąbka

Bariton

Hanna Larissa Naujoks

Mezzosopran

Brian Michael Moore

Tenor

Manuel Walser

Bariton / Bass


Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles, das sich einen Ruf als eines der besten Wagnerorchester weltweit erarbeitet und die Tiroler Festspiele Erl international bekannt gemacht hat. 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn, inzwischen spielen Musiker*innen aus 20 Nationen zusammen. Junge Spitzentalente, Musiker*innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist*innen und Dozent*innen kommen so jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und an Ostern im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Zum Repertoire des Klangkörpers gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Seit der Sommersaison 2022 ist Erik Nielsen Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.


Julia
Jones


Mikołaj
Trąbka

Der Gewinner des Stella Maris Gesangswettbewerb 2018 und des Grand Prix der Oper Bukarest 2015 und sang die Partien Filippo (La gazzetta), Háraschta (Das schlaue Füchslein) sowie Hausknecht (Lady Macbeth von Mzensk)an der Oper Frankfurt. Bei den Tiroler Festpielen in Erl gibt er sein Rollendebüt als Belcore (L’elisir d’amore). Als Ensemblemitglied der Oper Frankfurt hat Mikołaj Trąbka bereits als Andrei (Tri sestry), Harlekin (Ariadne auf Naxos) sowie in Daphne, Wozzeck und Saytricon auf sich aufmerksam gemacht. Zuvor absolvierte der junge Bariton hier das Opernstudio und überzeugte u.a. als Graf von Ceprano / Marullo (Rigoletto), Nicholas (Vanessa) und Donald (Billy Budd). Der gebürtige Pole gehörte zuvor der Opernakademie des Teatr Wielki / Opera Narodowa in Warschau an, wo er als Papageno (Die Zauberflöte), den er auch in Südkorea sang, sowie in Jan Stefanis Cud albo Krakowiaki i Górale zu erleben war. Weitere Engagements waren Pappacoda (Eine Nacht in Venedig), Figaro (Il barbiere di Siviglia) und die Uraufführung von Włodzimierz Korcz’ Łódź Story am Teatr Wielki in Łódź, letztere auch in Bydgoszcz. Darüber hinaus gab Mikołaj Trąbka Konzerte in Warschau, Lublin, Danzig (Festival Kilar+) und Bukarest. Sein Studium absolvierte Mikołaj Trąbka in Krakau und Łódź.


Hanna Larissa
Naujoks

Die Mezzosopranistin Hanna Larissa Naujoks wird vor allem für ihr „warmes, verführerisches Timbre“ (Opera Online), ihre „obertonreiche, tragfähige Stimme“ und ihre „überzeugende und engagierte Darstellung auf der Bühne“ (Olyrix) gelobt.

In der Saison 2023/24 gibt sie ihr Rollendebüt mit Schönbergs Erwartung unter der Leitung von Patrick Hahn an der Oper Wuppertal. Außerdem kehrt sie als Rossweiße (Die Walküre) an das Oldenburgische Staatstheater zurück, wo sie außerdem als Stewardess in Flight von Jonathan Dove debütiert. Im Konzertbereich singt sie Beethovens 9.Sinfonie mit den Bergischen Symphonikern unter der Leitung von Daniel Huppert und Mendelssohns Lobgesang in der Gedächtniskirche Speyer mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

In der Spielzeit 2022/23 sang sie Octavian im Rosenkavalier am Oldenburgischen Staatstheater, und im ersten Oldenburger Ring Wellgunde (Das Rheingold) und Rossweiße (Die Walküre). Außerdem debütierte sie als Octavian an der Opéra Grand Avignon, als Page (Salome) an der Oper Leipzig und war als Hänsel am Theater Hagen zu sehen.
Davor gastierte sie zuletzt am Tiroler Landestheater Innsbruck als Charlotte in Werther und gab 2021 ihr erfolgreiches Debüt als Lucretia in Brittens The Rape of Lucretia am Staatstheater Nürnberg.

Von 2012 bis 2017 war sie fest an der Staatsoper Hannover engagiert und sang dort u.a. Charlotte in Werther, Dorabella in Così fan tutte, Cherubino in Le Nozze di Figaro, Annio in La Clemenza di Tito, Hänsel in Hänsel und Gretel, Olga in Eugen Onegin, Hermia in A Midsummer Night’s Dream, Marchesa Melibea in Il Viaggio a Reims und Lola in Cavalleria Rusticana.

Seit 2017 arbeitet sie freischaffend und coverte zunächst die Partie des Komponist in Ariadne auf Naxos beim Glyndebourne Festival.

Als Octavian (Der Rosenkavalier) begeisterte sie am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, wo sie auch als Orfeo in Orfeo ed Euridice, Hänsel und Bersi in Andrea Chenier zu sehen war. Am Theater Koblenz sang sie den Fuchs in Das Schlaue Füchslein.

Sie gastierte außerdem an der Semperoper Dresden, an der Oper Köln, am Staatstheater Kassel, am Pfalztheater Kaiserslautern, sowie an den Theatern Aachen, Braunschweig, Dortmund und Würzburg.

Hanna Larissa Naujoks stammt aus Villingen im Schwarzwald.
Ihre Ausbildung erhielt sie an den Musikhochschulen Nürnberg und Hannover. Außerdem besuchte sie Meisterkurse bei Hedwig Fassbender, Brigitte Fassbaender, Kiri Te Kanawa, Hans-Peter Blochwitz und Julie Kaufmann.

Direkt nach ihrem Studium war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios der Oper Köln. Hanna Larissa Naujoks ist Preisträgerin des Gesangswettbewerbs der Schlossoper Haldenstein in der Schweiz, sowie Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Stiftung »Live Music Now« Franken und des Richard-Wagner-Verbands Hannover.


Brian Michael
Moore

Der amerikanische Tenor Brian Michael Moore ist 2024 bei den Tiroler Festspielen Erl auch mit einem Mozart-Abend an der Seite des Ensembles Péridot Salzburg zu erleben.  Als ehemaliges Ensemblemitglied der Oper Frankfurt sang er u. a. Narraboth („Salome“), Hirte („Oedipus Rex“), Remendado („Carmen“), Francis Flute („A Midsummer Night’s Dream“), Eumäos in Dallapiccolas „Ulisse“ („Wiederentdeckung des Jahres 2022“, International Opera Awards), Schmidt („Werther“), Herzog von Mantua („Rigoletto“), Ein italienischer Tenor („Capriccio“), Der Chevalier / Erster Chorist („Der ferne Klang“), Guelfo („Francesca da Rimini“) sowie die Partie des Jüngeren Sohnes in Brittens „The Prodigal Son“. Die Partie des Hoffmann  („Les contes d’Hoffmann“) führte ihn an die Oper Göteborg, Don José („Carmen“)  in die Oper im Steinbruch St. Margarethen. Er gastierte auch an der Asheville Lyric Opera, beim Brevard Music Festival, beim Aspen Music Festival, beim Festival dei Due Mondi in Spoleto und am Teatro Coccia di Novara. Seit 2018/19 war Brian Michael Moore im Lindemann Young Artist Development Program an der Met New York, wo er in „Il tabarro“, als Priester („Die Zauberflöte“) und Gastone („La traviata“) auftrat. Als Teilnehmer des Young Artists Program der Los Angeles Opera trat er in „Salome“ (Jude), „Tosca“ (Spoletta), „Carmen“ (Remendado) und „Candide“ (Der Gouverneur) sowie als Nathanael („Les contes d’Hoffmann“) unter Placido Domingo auf.


Manuel
Walser

Manuel Walser war festes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo er u. a. Schaunard („La bohème“), Masetto („Don Giovanni“), Harlekin („Ariadne auf Naxos“), Publio („La clemenza di Tito“) und Haly („L’italiana in Algeri“) interpretierte. Zu seinen jüngsten Engagements in dieser Saison gehören Bachs „Matthäus-Passion“ im Wiener Konzerthaus, Schumanns „Das Paradies und die Peri“ in der Elbphilharmonie Hamburg und Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ mit dem Residentie Orkest in Den Haag. Der Bariton gastierte u. a. an der Mailänder Scala, der Berliner Staatsoper, der Semperoper Dresden, der Opéra National du Rhin in Straßburg, in der Berliner Philharmonie, im Concertgebouw Amsterdam, in der Alten Oper Frankfurt, der Zürcher Tonhalle, im Wiener Musikverein, in der Pariser Philharmonie, beim Verbier Festival, bei der Mozartwoche Salzburg und bei den Salzburger Festspielen, wohin er diesen Sommer mit Beethovens 9. Sinfonie zurückkehrt. Liederabende führten den Bariton zum Liedrezital Zürich, in den Pierre Boulez Saal nach Berlin, in den Max-Joseph-Saal in München und in den Kleinen Saal der St. Petersburger Philharmonie. Das Wiener Konzerthaus präsentierte Manuel Walser (2019-21) als „Great Talent“ in diversen Konzerten. Brigitte Fassbaender, Frédéric Gindraux, Thomas Quasthoff und Wolfram Rieger zählen zu seinen wichtigsten Lehrern und Mentoren.