Mariko Hara

Beginn: 19:00 Uhr
Pause: 19:30 Uhr
Ende: ca. 20:40 Uhr

 

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Quintett für Klarinette und Streichquartett A-Dur KV 581

(mit Francesco Iorio und Hanna Pukinskaya)

 

Astor Piazzolla

Chant et Fugue für Streichorchester und Klarinette

 

Max Bruch

Kol Nidrei op. 47 (arr. Beomseok Yi)

 

Max Bruch

Konzert für Klarinette, Viola und Orchester in e-Moll op. 88

 

Klarinette Levan Tskhadadze

1. Violine Francesco Iorio

2. Violine Hanna Pukinskaya

Bratsche Mariko Hara Haselsteiner

Violoncello Yuya Okamoto

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Viola Mariko Hara-Haselsteiner

Klarinette Levan Tskhadadze

Violoncello Yuya Okamoto

Dirigent Beomseok Yi


Bereits Richard Strauss bewunderte den „unerhörten Reiz von Mozarts Melodie und seine Grazie“, die dessen Klarinettenquintett auszeichnen. Im Dialog mit den Streichern zeigt sich das Blasinstrument hier von seiner schönsten Seite. Tatsächlich könnte man meinen in den lyrischen Passagen eine Sängerin zu hören.

 

Zwischen die klassischen Eckpunkte des Programms setzt Astor Piazzollas Chant et Fugue einen argentinischen Kontrast. In der Bearbeitung für Klarinette und Streichorchester lässt der Klarinettist Levan Tskhadadze sein Instrument erst melancholisch singen, bevor er dann zeigt, wie geschickt Piazzolla das strenge Konzept der Fuge mit Rhythmen aus den Straßen von Buenos Aires verweben konnte.

 

Mit dem Doppelkonzert von Max Bruch wird ein Komponist präsent, der vor allem für sein Violinkonzert bekannt ist, sonst aber kaum Beachtung findet. Bratsche und Klarinette gehen hier musikalisch Hand in Hand und zeigen, wie großartig diese selten gehörte Besetzung miteinander harmoniert. Raritäten wie die Werke Bruchs stehen oft auf dem Programm der Bratschistin Mariko Hara, denn sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Publikum den warmen Klang ihres Instruments nahe zu bringen, der sonst so oft hinter dem der Geige verschwindet. Genau dieser edle Klang steht in Bruchs Romanze im Rampenlicht und verbindet sich mit traumhaft-schwelgerischen Melodien.

Mi 19. Jul
19:00 Uhr → Festspielhaus

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Mariko Hara-Haselsteiner

Viola

Levan Tskhadadze

Klarinette

Yuya Okamoto

Violoncello

Beomseok Yi

Dirigent


Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles, das sich einen Ruf als eines der besten Wagnerorchester weltweit erarbeitet und die Tiroler Festspiele Erl international bekannt gemacht hat. 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn, inzwischen spielen Musiker*innen aus 20 Nationen zusammen. Junge Spitzentalente, Musiker*innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist*innen und Dozent*innen kommen so jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und an Ostern im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Zum Repertoire des Klangkörpers gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Seit der Sommersaison 2022 ist Erik Nielsen Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.


Mariko
Hara-Haselsteiner

Mariko Hara wurde 1984 in Tokio geboren, wo sie im Alter von fünf Jahren ersten Geigenunterricht an der Toho Musikschule erhielt. 2005 wechselte Mariko zur Viola, nachdem sie die Bratscherin Nobuko Imai kennenlernte. Bei ihr, sowie bei Antoine Tamestit und Steven Isserlis vervollkommnete sie ihre Ausbildung.

Als Solistin konzertierte Mariko unter anderem mit dem Japan Philharmonic Orchestra und den Duisburger Philharmoniker. Recitals führten sie in renommierte Konzertsäle in Tokio, Genf, London, Verona und Washington. Sie erhielt Einladungen von Internationalen Musikfestivals wie zum Beispiel Verbier, Kuhmo, IMS Prussia Cove oder Luzern.

Mariko Hara ist eine begeisterte Kammermusikerin und musizierte zum Beispiel mit Philippe Graffin, Martti Rousi, Steven Isserlis oder dem Tokyo Quartett.

Von 2004 bis 2010 war sie Mitglied des Jupiter Quartet Ein Dokumentarfilm des Japanischen Fernsehens, in der das Quartett drei Jahre lang bei seinen Aktivitäten begleitet wurde, gewann den renommierten „Galaxy Award“ in Japan.

Mariko Hara erhielt verschieden Stipendien und Förderungen, so zum Beispiel von der „Hugo de Senger Foundation”, der „Rohm Music Foundation”, der „Mozart Gesellschaft Dortmund” und der „Dr. Carl Dörken Stiftung”.

Im März 2013 erschien Mariko Haras Debüt-SACD „Fantasie” beim Label ARS Produktion. Zahlreiche Rundfunkanstalten sendeten die neue Aufnahme mit begeisterten Kommentaren, und die internationale Fachpresse überschlug sich mit Superlativen – wie zum Beispiel im deutschsprachigen Raum: „Brilliante Bratsche: Egal, ob Schumann, Brahms oder Hindemith, alles, da: Emotionen, Klangfarben, Wille zu Ausdruck und Gestaltung" schrieb beispielsweise das Schweizer Magazin „Musik & Theater“ im Juni 2013. „Absolut bemerkenswert!”, resümmierte die Wiener Zeitung am 4. Juli 2013 und bereits im Mai 2013 beendete die Zeitschrift AUDIO eine hervorragende Rezension mit den Worten: „Mariko Hara: ein vielversprechendes Talent."


Levan
Tskhadadze

Levan Tskhadadze, Klarinettist aus Gegorgien, Gründer und Künstlerischer Leiter des Tifliser Bläser Festivals, ist einer der führenden Musiker seiner Generation.

 

Seine Leidenschaft gilt der Kammermusik. Er absolvierte Auftritte mit namhaften Künstlern, darunter Radovan Vladkovic, Sergio Azzolini und Maurice Bourgue und Ensembles wie dem Georgischen Staatsquartett, dem Doric Quartett, dem Quatuor Arod oder den Salzburger Kammersolisten.

 

Darüber hinaus arbeitet er als Solist und Dirigent regelmäßig mit georgischen Orchestern zusammen. Als Gründer vieler Lernprojekte seines Heimatlandes betreute er als u.a. als Gastlehrer die Bläsersektion des Tifliser Studentenorchesters. Außerdem gab er Meisterkurse in der Krakauer Musikakademie, im Staatskonservatorium Eriwan und bei den Immlinger Festspielen sowie öffentliche Lehrstunden im georgischen Fernsehen.

 

Zudem ist er als Autor aktiv. Seine Forschungsartikel über Musik und Kultur wurden in verschiedenen Magazinen und Büchern wie „Tabula“ und „Memories of Tiflis“ publiziert.

 

2013 gründete er ein Duo mit dem niederländischen Gitarristen und Musikpreisgewinner Izhar Elias, mit dem er das CD-Album „Carrousel“ veröffentlichte. 2017 spielte er als Dirigent mit der Sängerin Corinna Ruba und der Georgian Sinfonietta seine eigenen Transkriptionen von Schubertliedern ein.

 

Seine Aufnahmen werden regelmäßig von europäischen Radio- und Fernsehstationen übertragen, auch als Interviewpartner ist er dort stets willkommen.


Yuya
Okamoto


Beomseok
Yi

Beomseok Yi arbeitet als Dirigent, Komponist, Arrangeur und Liedbegleiter. Zunächst studierte er in seiner Heimatstadt Seoul Geschichte und Archäologie, bevor er mit dem Dirigierstudium begann, das ihn auch an die Kunstuniversität Graz führte. Hier absolvierte er das Fach Orchesterdirigieren bei Professor Martin Sieghart mit Auszeichnung und studierte Korrepetition bei Professor Günter Fruhmann. Auch arbeitete er dort bereits während seines Studiums als Chor-Korrepetitor bei Professor Johannes Prinz und als Gast-Korrepetitor und Bühnenmusikdirigent am Grazer Opernhaus (2014-2016). 2015 erhielt er ein Begabten-Stipendium der Stadt Graz.

Neben seinem Studium besuchte Beomseok Yi Meisterkurse bei Peter Eötvös, Ulrich Windfuhr und Klaus Arp und dirigierte Orchester wie die Hamburger Symphoniker, das Rumänische Rundfunk Symphonieorchester, das Savaria Symphonieorchester, das Ljubljaner Festival Orchester und das Israel Kammerorchester.

2016 kam er als musikalischer Referent von Gustav Kuhn zu den Tiroler Festspielen Erl, 2017 wurde  er Leiter der Musikabteilung und trägt seither maßgeblich als Dirigent und musikalischer Assistent zum Gelingen der Festspiele bei. Im Rahmen dieser Tätigkeit dirigierte und assistierte er bei verschiedenen Opern, darunter Wolfgang Amadeus Mozarts „Il Re Pastore“, „Die Zauberflöte“, „Zaide (Fragmente)“ Gioachino Rossinis „L‘italiana in Algeri“, „Semiramide“, „Guglielmo Tell“, „Ermione“, Giacomo Puccinis "La Bohème", Vincenzo Bellini „La Sonnambula“, Richard Wagners „Tannhäuser“, „Lohengrin“, „Parsifal“ sowie „Der Ring des Nibelungen“ unter Gustav Kuhn, Lothar Zagrosek, Friedrich Haider und Paolo Carignani. Zur Eröffnung der Sommerfestspiele Erl 2017 dirigierte Beomseok Yi die Uraufführung seiner Komposition "Lux aeterna" mit dem Festspielorchester und Festspielchor. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war ihm bei den Winterfestspielen 2018/19 beschieden, als das von ihm, gemeinsam mit Stefano Teani, komponierte  Werk „Maximilian“ zum Beginn des Maximilian-Jahres 2019 ebenfalls zur Uraufführung kam. Dieses Auftragswerk der Tiroler Festspiele Erl erweis sich als erfolgreich sowohl beim Publikum als auch bei den Medien.

Darüber hinaus leitete Beomseok Yi das Erler Silvesterkonzert 2018 sowie im Sommer 2019 „Fragmente“ – die besten Stücke aus Mozarts fragmentarischen Opern – und das Abschlusskonzert. Seine Engagements führen ihn inzwischen auch ins Ausland. So dirigierte er im Januar 2020 das Konzert „ Yellow Starts“ zum internationalen Holocaust-Gedenktag an der belarussischen Philharmonie Minsk.