J. S. Bach

Matthäus-Passion

Johann Sebastian Bach

Matthäus-Passion, BWV 244

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Dirigent Heinz Ferlesch

Sopran Annett Fritsch

Alt Katrin Wundsam

Tenor Paul Schweinester

Bass Daniel Gutmann

Jesus Lukas Enoch Lemcke

Evangelist Charles Workman


Parsifals Leiden ist nur das „Vorspiel“ zur Passion Christi, die Bach in seinem überbordend besetzten Werk auskomponiert hat. Felix Mendelssohn-Bartholdy hatte den richtigen Riecher und die nach Bachs Tod längst vergessene Matthäus-Passion wieder aufführen lassen. Seitdem gehört sie zu Ostern – wie „Parsifal“. Sogar einen selbst ernannten „Anti-Christen“ wie Friedrich Nietzsche hat die Matthäus-Passion beeindruckt (Wagners „Parsifal“ hingegen weniger, gelinde gesagt). Vielleicht auch deshalb, weil Bach (für damalige Gepflogenheiten) geradezu – unschicklich – opernhaften Treibstoff durch die Adern seiner Passion gepumpt hat.

Fr 18. Apr
15:00 Uhr → Festspielhaus

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Heinz Ferlesch

Dirigent

Annett Fritsch

Sopran

Katrin Wundsam

Alt

Paul Schweinester

Tenor

Daniel Gutmann

Bass

Lukas Enoch Lemcke

Jesus

Charles Workman

Evangelist


Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles, das sich einen Ruf als eines der besten Wagnerorchester weltweit erarbeitet und die Tiroler Festspiele Erl international bekannt gemacht hat. 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn, inzwischen spielen Musiker*innen aus 20 Nationen zusammen. Junge Spitzentalente, Musiker*innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist*innen und Dozent*innen kommen so jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und an Ostern im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Zum Repertoire des Klangkörpers gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Seit der Sommersaison 2022 ist Erik Nielsen Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.


Heinz
Ferlesch


Annett
Fritsch

In der aktuellen Spielzeit war Anett Fritsch bereits in Romeo Castelluccis Neuproduktion von Das Rheingold am La Monnaie in Brüssel und mit Giovanni Antonini und dem Ensemble Il Giardino Armonico mit Haydns Die Jahreszeiten beim Lucerne Festival, beim Beethovenfest Bonn, beim Musikfest Bremen, in Breslau, Bucarest und Antwerpen zu erleben. An der Volksoper Wien singt sie in der aktuellen Spielzeit die Neuproduktion Die lustige Witwe als Hannah Glawari, sowie Mimì (La bohème), Rosalinde (Die Fledermaus) und andere. In dieser Spielzeit kehrt sie ebenfalls als Freia (Das Rheingold) an die Staatsoper Berlin zurück, ehe sie in Hasses Piramo e Tisbe mit der Akademie für Alte Musik Berlin zu erleben ist.

 

Einen großen persönlichen Erfolg feierte Anett Fritsch mit Ihrem Debüt beim Glyndebourne Festival, als Almirena in Händels Rinaldo, sowie als Merione in Glucks Telemaco am Theater an der Wien. Äußerst erfolgreich gestaltete sich auch ihr Debüt als Fiordiligi (Così fan tutte) am Teatro Real Madrid, eine Produktion, die dann mit gleichem Erfolg auch am Théâtre de la Monnaie Brüssel und 2014 auch bei den Wiener Festwochen zu erleben war. Auch die Europatournee von Le nozze di Figaro als Cherubino mit René Jacobs und dem Freiburger Barockorchester fand ein großes internationales Echo. Ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen feierte Anett Fritsch 2014 als Donna Elvira in Don Giovanni. 2015 und 2016 kehrte sie nach Salzburg zurück – diesmal als Contessa (Le nozze di Figaro). An der Bayerischen Staatsoper München debütierte Anett Fritsch als Susanna in Le nozze di Figaro.

 

In den letzten Spielzeiten war Anett Fritsch am Teatro Real in Madrid als Ilia (Idomeneo), Donna Elvira, Contessa, Pamina und Marzelline (Fidelio), als Contessa am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in Santiago de Chile als Pamina, an der Opéra de Lausanne als Almirena (Rinaldo) zu Gast. Als Donna Elvira war sie an der Mailänder Scala und der Pariser Bastille zu erleben, als Zdenka in Strauss‘ Arabella debütierte sie am Opernhaus Zürich. An das Theater an der Wien kehrte Anett Fritsch als Contessa, als Tytania (A Midsummer Night‘s Dream), als Alice Ford in der Salieri-Oper Falstaff und als Anima in der Neuproduktion von Emilio de‘ Cavalieris Rappresentatione di Anima et di Corpo in der Inszenierung von Robert Carsen und unter der musikalischen Leitung von Giovanni Antonini zurück. Als Anima war sie unter Maestro Antonini ebenfalls beim Wratislavia Cantans Festival in Breslau zu Gast. An der Staatsoper unter den Linden Berlin war Anett Fritsch bisher in Purcells King Arthur unter René Jakobs zu erleben und kehrte in der Spielzeit 22/23 mit ihren Rollendebüts als Freia und Ortlinde (Die Walküre) in der Ring-Neuproduktion von Dmitri Tcherniakov zurück. An der Dutch National Opera in Amsterdam feierte Anett Fritsch große Erfolge als Ginevra in Händels Ariodante, sowie als Fiordiligi und Donna Elvira. Weitere Gastspiele führten sie als Emma in Fierrabras und Arminda in La finta giardniniera, sowie als Marzelline nach Bilbao, als Susanna in Le nozze di Figaro nach Toulouse. Ihr Debüt am Teatro Nuovo Giovanni da Udine gab sie als Contessa.

 

Höhepunkte auf dem Konzertpodium waren in den letzten Jahren Philippe Boesmans‘ Trakl-Lieder mit dem La Monnaie Symphony Orchestra unter der Leitung von Sylvain Cambreling im Bozar in Brüssel, mit Andrea Marcon und dem La Cetra Barockorchester in Beethovens 9 Sinfonie in Basel, mit Bachs Johannespassion in Rotterdam, sowie zahlreiche Konzerte mit der Akademie für Alte Musik Berlin.

 

Anett Fritsch studierte an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei KS Prof. Jürgen Kurth. 2001 wurde sie mit dem ersten Preis beim Johann Sebastian Bach Wettbewerb Leipzig ausgezeichnet. 2006 und 2007 war sie Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg und sang dort die Partien der Despina aus Mozarts Così fan tutte sowie Adina in L’elisir d’amore von Donizetti. Die Oper Leipzig verpflichtete Anett Fritsch in der Spielzeit 2007/08 ebenfalls für verschiedene Partien, unter anderem als Gianetta in Donizettis L’elisir d’amore. 2009-2015 gehörte Anett Fritsch zum Ensemble der Deutschen Oper am Rhein und sang dort unter anderem Partien wie Pamina (Die Zauberflöte, Blanche (Dialogue des Carmélites), Konstanze (Die Entführung aus dem Serail), Marie (La fille du régiment) und andere.


Katrin
Wundsam


Paul
Schweinester

Der österreichische Tenor hat sich in den letzten Jahren sowohl im Opern- als auch im Konzertbereich mit seiner großen Vielseitigkeit als feste Größe etablieren können. Die Saison 2023/24 beginnt für ihn mit der Neuproduktion von Offenbachs Die Reise zum Mond an der Wiener Volksoper. Das Theater an der Wien hat den Künstler als Podesta in Mozarts La Finta giardiniera verpflichtet. Als Kunz Vogelsgesang in der Neuproduktion der Meistersinger von Nürnberg wird Paul Schweinester sein Debüt am Teatro Real Madrid geben. Konzertverpflichtungen führen ihn für das Jubiläumskonzert 40 Jahre Juventutis mit Mahlers Lied von der Erde in der Schönberg-Fassung für Kammerensemble in das Wiener Konzerthaus und für Orffs Carmina Burana nach Porto. Paul Schweinester wurde in Innsbruck geboren. Als Mitglied des YSP der Salzburger Festspiele 2012 konnte Paul Schweinester mit Dirigenten wie Daniele Gatti und Ingo Metzmacher zusammenarbeiten. Von 2009/10-2012/13 gehörte er zum festen Ensemble der Wiener Volksoper.


Daniel
Gutmann

Seit 2019 ist Bariton, Daniel Gutmann, Ensemblemitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz München und steht unter anderem als Dandini, Papageno, Guglielmo, Albert und Graf Almaviva auf der Bühne.

Weitere Engagements führten Gutmann ans Theater St. Gallen (Javert / Les Misérables), Staatstheater Nürnberg (Dandini) zu den Salzburger Festspielen (G. v. Einems Der Prozess) und ins Wiener Konzerthaus (L. Bernsteins Mass).

 

Liederabende und Konzertreisen führten Daniel Gutmann unter anderem nach New York, Singapur, Washington D. C., sowie Österreich und Deutschland. Mit Operetten und Wienerliedern ist er seit 2021 regelmäßig im Bayerischen Fernsehen (BR) zu erleben. 2023 erschien seine Schumann/Heine CD „Tränenflut“ bei Gramola. In der kommenden Saison wird er u.a. mit dem Concentus Musicus unter der Leitung von Stefan Gottfried mit Mozarts Messe in c-moll im Wiener Musikverein zu erleben sein.

 

Daniel Gutmann studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Gesang sowie Konzertgitarre. Er spielt außerdem auch Mandoline.

Darüber hinaus verfügt er über einen Abschluss in Sportwissenschaft an der Universität Wien.


Lukas Enoch
Lemcke


Charles
Workman

Charles Workman wurde in Arkansas geboren und ist Absolvent der Juilliard School. Er ist ein vielseitiger Künstler, der in seiner frühen Karriere an der Spitze der Rossini- und Mozart-Tenöre stand und in jüngerer Zeit für seine Auftritte in dramatischen und Heldentenor-Rollen Beachtung fand, während er in der Alten Musik, im französischen Repertoire sowie in zeitgenössischen und Opern des 20. Jahrhunderts weiterhin hochgeschätzt wird. Er arbeitete mit zahlreichen renommierten Dirigenten und Regisseuren an bedeutenden internationalen Theatern, Konzerthäusern und bei Festivals zusammen. Zuletzt war er in La Juive (Staatsoper Hannover), Francesca da Rimini (Deutsche Oper Berlin), Brett Deans Hamlet (Bayerische Staatsoper München), Elektra (Covent Garden) und The Greek Passion (Salzburger Festspiele) zu hören. Zu den aktuellen und zukünftigen Projekten gehören u.a. Jenufa am Teatro dell'Opera di Roma, Die Passagierin (Bayerische Staatsoper) und Fin de Partie an der Wiener Staatsoper.