Richard Wagner

Siegfried

Alle Vorstellungen finden im Passionsspielhaus statt

Mit deutschen und englischen Übertiteln

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musikalische Leitung Erik Nielsen

Regie Brigitte Fassbaender

Bühnenbild & Kostüme Kaspar Glarner

Licht Jan Hartmann

Video Bibi Abel

Dramaturgie Mareike Wink


„Was ist’s mit dem Fürchten?“, fragt Siegfried und rührt damit an den Stein, der den dritten Teil von Wagners „Ring“ ins Rollen bringt. Er selbst ist der Furchtlose, auf den Wotan alias der Wanderer die Hoffnung setzt, den Untergang der Götterwelt doch noch abzuwenden, und mit dessen Hilfe der Zwerg Mime dem Riesen Fafner den rheingoldenen Ring samt Nibelungenschatz abjagen will.

 

Wir werden Siegfrieds Weg, den Wagner in suggestiven, bisweilen fast impressionistischen Klangbildern zeichnet, begleiten und sehen, wohin Furchtlosigkeit und Naivität führen, und was Drachenblut und Vogelstimmen ausrichten können  ... Zunächst heißt es für Siegfried und dessen Ziehvater Mime allerdings eine funktionsfähige Waffe schmieden – aus jenen Schwertstücken, die in den tragisch endenden Kampfhandlungen der „Walküre“ geborgen werden konnten.

 

Ausgerechnet die Begegnung mit der titelgebenden Walküre Brünnhilde, die von Wotan für ihren Ungehorsam zum Tiefschlaf auf einem Felsen verdammt wurde, wird Siegfried das Fürchten lehren. Und für einen kurzen Augenblick, in dem Liebe und Furcht eng beieinander liegen, werden Machtstreben, Vertragszwänge und sogar die drohende Götterdämmerung in den Hintergrund geraten.

Sa 08. Jul
17:00 Uhr → Passionsspielhaus
Fr 21. Jul
17:00 Uhr → Passionsspielhaus
Do 27. Jul
17:00 Uhr → Passionsspielhaus

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Erik Nielsen

Musikalische Leitung

Brigitte Fassbaender

Regie

Kaspar Glarner

Bühnenbild & Kostüme

Jan Hartmann

Licht

Bibi Abel

Video

Mareike Wink

Dramaturgie


Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musik wächst aus der Begeisterung eines über die Jahre zusammengewachsenen, motivierten und exzellent vorbereiteten Ensembles, das sich einen Ruf als eines der besten Wagnerorchester weltweit erarbeitet und die Tiroler Festspiele Erl international bekannt gemacht hat. 1999 formierte sich das Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Gustav Kuhn, inzwischen spielen Musiker*innen aus 20 Nationen zusammen. Junge Spitzentalente, Musiker*innen aus großen internationalen Orchestern, Kammermusikspezialist*innen und Dozent*innen kommen so jährlich im Sommer und Winter, seit 2017 auch im Herbst und an Ostern im Rahmen der Tiroler Festspiele Erl zusammen. Zum Repertoire des Klangkörpers gehören neben den zehn großen Musikdramen Richard Wagners und Opern von Strauss, Mozart, Beethoven, Verdi und Rossini auch die Symphonien Beethovens und viele weitere zentrale Werke des Konzertrepertoires sowie zeitgenössische Werke und Uraufführungen. Seit der Sommersaison 2022 ist Erik Nielsen Chefdirigent des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.


Erik
Nielsen

Erik Nielsen ist mit der Saison 2022 neuer Chefdirigent der Tiroler Festspiele Erl, wo er den gesamten „Ring des Nibelungen“ leitet und bereits für „Le postillon de Lonjumeau“ sowie diverse Konzerte am Pult stand. Seit 2015 ist er Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bilbao, dessen 100. Spielzeit mit der Saison 2021/22 gefeiert wird. Von 2016 bis 2018 war Erik NIelsen Musikdirektor des Theaters Basel, auch mit der Oper Frankfurt verbindet ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Zu seinen jüngsten Engagements zählen die Uraufführung von Manfred Trojahns „Eurydice - Die Liebenden blind“ an der Dutch National Opera, Křeneks „Karl V.“ an der Bayerischen Staatsoper, „Oedipus Rex“, „Il prigioniero“ und „Pelléas et Mélisande“ an der Semperoper Dresden, „Peter Grimes“ und Trojahns „Orest“ am Opernhaus Zürich, „Billy Budd“ und Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ sowie „Norma“ an der Oper Frankfurt, Usandizagas „Mendi Mendiyan“, Bachs „Johannes-Passion“ und „Salome“ in Bilbao sowie „The Rake’s Progress“ in Budapest. Künftige Planungen umfassen u.a. „Rusalka“ an der Semperoper Dresden und „Salome“ am Opernhaus Zürich. Konzerte führten Erik Nielsen u.a. nach Oslo, Manchester, Stockholm, Madrid, Straßburg, Lissaon, Basel, zum Aspen Music Festival und zum Interlochen Center for the Arts. Nach dem Studium von Harfe, Oboe und Dirigieren in New York und Philadelphia war er als Harfenist Mitglied der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker.


Brigitte
Fassbaender

Brigitte Fassbaender, die in Erl den kompletten "Ring des Nibelungen" inszeniert, zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit. Bis 1994 verfolgte sie eine aufsehenerregende internationale Karriere als Mezzosopranistin, welche sie mit den wichtigen Partien ihres Faches an alle führenden Opernhäuser und zu den renommiertesten Festspielen der Welt führte. An die 300, vielfach ausgezeichnete, Einspielungen – ein Großteil davon im Lied- und Konzertbereich – bezeugen die Bedeutung der Münchner und Wiener Kammersängerin. Seit 1994 widmet sich Brigitte Fassbaender ganz der Regie und hat inzwischen 85 Inszenierungen im In- und Ausland auf die Bühne gebracht. Zwischen 1995 und 1997 war sie Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig, von 1999 bis 2012 leitete sie als Intendantin das Tiroler Landestheater Innsbruck. Von 2009 bis 2017 war sie Künstlerische Leiterin des Richard-Strauss-Festivals Garmisch-Partenkirchen, seit 2002 leitet sie das Festival „Eppaner Liedsommer“. Die Förderung junger Talente war und ist Brigitte Fassbaender ein wichtiges Anliegen: Als gefragte Gesangspädagogin unterrichtet sie weltweit in Meisterkursen. 2019 erschienen ihre Memoiren „Komm’ aus dem Staunen nicht heraus“.


Kaspar
Glarner

Kaspar Glarner wurde in Zürich geboren und studierte in Paris. Er entwirft regelmäßig Bühnen und Kostüme für Inszenierungen von Keith Warner, darunter „Volo di notte / Il prigionero“, „Death in Venice“, „Falstaff“ und „Lear“ an der Oper Frankfurt, wo 2022/23 „Die Kluge / Der Zar lässt sich fotografieren“ zur Premiere kommt, sowie „Otello“ am ROH Covent Garden in London. An der Wiener Staatsoper hat 2022/23 ihre gemeinsame Lesart von „Die Meistersinger von Nürnberg“ Premiere. Für Walter Sutcliffe entwarf Kaspar Glarner die Ausstattung zu „Owen Wingrave“, „Die Gespenstersonate“ „Rigoletto“, „The Turn of the Screw“, „Tiefland“ und Gounods „Faust“. Auch mit Johannes Erath verbindet Kaspar Glarner eine langjährige Zusammenarbeit: „Les Contes d’Hoffmann“ in Bern, „Aida“ in Köln, „Lohengrin“ in Graz und Oslo, „I masnadieri“ an der Bayerischen Staatsoper sowie an der Oper Frankfurt die Uraufführung von Arnulf Herrmanns „Der Mieter“ und 2022/23 „Die Meistersinger von Nürnberg“. In Frankfurt erarbeitete er zuvor auch mit Anselm Weber „Lady Macbeth von Mzensk“. Kaspar Glarners Arbeiten waren weiterhin u.a. in San Francisco, Tokio, Santiago de Chile, Kopenhagen, Prag, Warschau, Straßburg, Toulouse und beim Festival d’Aix-en-Provence zu sehen. Für die Tiroler Festspiele Erl erarbeitet er mit Brigitte Fassbaender den „Ring des Nibelungen“ und entwarf Bühne und Kostüme für Hans Walter Richters Lesart von „Le postillon de Lonjumeau“.


Jan
Hartmann

Jan Hartmann, der bei den Tiroler Festspielen Erl bereits das Licht für „Rusalka“, „L’elisir d’amore“ entwarf und den gesamten „Ring des Nibelungen“ begleitet, ist seit 1999 an der Oper Frankfurt engagiert. Dort wird er in der aktuellen Spielzeit mit Brigitte Fassbaender die Uraufführung „Blühen“ erarbeiten und das Licht für „Le vin herbé“ gestalten.

 

2011 entwickelte er zum ersten Mal das Licht für eine Neuproduktion: „Neunzehnhundert“. Es folgten u.a. „Idomeneo“ „Der goldene Drache“, „Julietta“, „Le cantatrici villane“, „Pierrot lunaire / Anna Toll“ (Uraufführung), „Rigoletto“, „L’Africaine“, „Das schlaue Füchslein“, „Dalibor“, „The Medium / Satyricon“, „Pénélope“, „La gazzetta“, „Amadigi“ und „A Midsummer Night’s Dream“.

 

Daneben arbeitete Jan Hartmann für verschiedene Musiktheater-, Tanz-, Schauspiel- und Filmprojekte, u.a. mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble für das „Festa Teatrale Carneval“ in Hongkong, mit der Choreografin Deborah Hay für die Produktion „As Holy Sites Go“ sowie für „Falstaff“ am Nationaltheater Mannheim. Seit 2013 ist er als Dozent für Lichtgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main tätig.


Bibi
Abel

Die Videokünstlerin Bibi Abel studierte an der Kölner Werkkunstschule und absolvierte eine Weiterbildung zur Multimedia
Entwicklerin. Engagements führten sie u. a. an die Oper Frankfurt, das Aalto-Musiktheater Essen, die Bayerische Staatsoper in München, das Theater an der Wien, an die Schauspielhäuser von Bochum, Düsseldorf, Köln, Graz und Zürich, an das Theater Gessnerallee in Zürich, das Maxim Gorki Theater in Berlin und das Teatro Massimo in Palermo. Dabei verbindet Bibi Abel eine kontinuierliche Zusammenarbeit dem Regisseur Johannes Erath. Weitere Regisseur*innen, mit denen sie zusammenarbeitete, sind u. a. David Bösch, Jan Bosse, Vincent Boussard, Agnese Cornelio, Heike M. Götze, Tilmann Köhler, Andreas Kriegenburg, Vera Nemirova und Keith Warner. Bei den Tiroler Festspielen Erl zeichnet sie auch für das Video in Brigitte Fassbaenders „Der Ring des Nibelungen“ verantwortlich. Künftige Engagements umfassen u. a. Berlioz’ „Les Troyens“ an der Oper Köln und „Die Meistersinger von Nürnberg“ an der Oper Frankfurt.


Mareike
Wink

Mareike Wink gastierte bereits für „Le postillon de Lonjumeau“ (Regie: Hans Walter Richter) und „Rusalka“ (Regie: Florentine Klepper) bei den Tiroler Festspielen in Erl, wo sie auch Brigitte Fassbaenders Inszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“ begleitet.

 

Seit 2013 ist Mareike Wink als Dramaturgin an der Oper Frankfurt engagiert, wo sie mit Regisseur:innen wie David Hermann, Jens-Daniel Herzog, Benedikt von Peter, R.B. Schlather, Lydia Steier, Katharina Thoma und Keith Warner, mit Dirigent:innen wie Martyn Brabbins, Dennis Russell Davies, Johannes Debus, Leo Hussain, Karsten Januschke, Eun Sun Kim, Erik Nielsen, Alexander Soddy, Sebastian Weigle und Lothar Zagrosek sowie mit Komponisten wie Peter Eötvös, Helmut Lachenmann, Rolf Riehm, Manfred Trojahn und Vito Žuraj zusammenarbeitet.

 

Die von ihr begleitete Regiearbeit von Ute M. Engelhardt des „Schlauen Füchsleins“ wurde mit dem Götz-Friedrich-Preis 2016 ausgezeichnet, die Frankfurter Erstaufführung dreier Einakter von Ernst Křenek bei den International Opera Awards zur „Wiederentdeckung des Jahres 2018“ gewählt. Als Gastdramaturgin ist sie auch für die Internationale Bachakademie Stuttgart tätig. Mareike Wink studierte Musik-, Theater- und Medienwissenschaften sowie Germanistik in Frankfurt und Rom, und war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes.